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Anerkannt nach § 45a SGB XI. Sie können mit der Pflegekasse abrechnen.

Nachteile bei der Pflege von Angehörigen

Nachteile bei der Pflege Angehöriger

Jeder Mensch kann von heute auf morgen pflegebedürftig werden. Zu jedem Zeitpunkt kann ein Unfall geschehen oder eine Erkrankung auftreten. Auch das Alter kann der Grund für eine Pflegebedürftigkeit sein. Trotz bestmöglicher medizinischer Versorgung und gesunder Lebensweise ist kein Mensch davor gefeit. Der Großteil aller älteren Menschen hegt den Wunsch, trotz gesundheitlicher Beeinträchtigungen weiter im eigenen Zuhause leben zu können. Eine Betreuung und Versorgung in den eigenen vier Wänden erfolgt oft von Familienmitgliedern. Entweder sorgen Angehörige allein für Pflegebedürftige oder lassen sich durch einen ambulanten Pflegedienst unterstützen.

Dennoch unterschätzen viele die Beanspruchungen, die mit der Versorgung eines Familienmitglieds einhergehen. Grund für das Angebot der Pflege ist die emotionale Nähe. Im Leben des Familienmitglieds hat sich durch Unfall oder Krankheit doch schon genug geändert, weshalb das Hilfsangebot als eigentlich schöner Impuls auch aus Mitleid oder Verantwortungsgefühl erfolgt. Eine dauerhafte Pflege kann aber auch schnell an die eigene Substanz gehen und das Leben völlig auf den Kopf stellen. Die häusliche Betreuung birgt körperliche und seelische Herausforderungen. Angehörige fühlen sich schnell hilflos und überfordert, da sich die Belastungen mit der Zeit anstauen. Pflegeaufgaben können so stark einbinden, dass eigene Bedürfnisse vernachlässigt werden. Das ist weder gesund, noch dient es dem eigenen Privat-, Familien- und Berufsleben. Nicht selten kommt es zu finanziellen Problemen, Schwierigkeiten in der Partnerschaft und die Distanzierung vom Sozialleben bis hin zur Isolation.

Überblick

Vorteile der häuslichen Pflege gegenüber der stationären Unterbringung

Häusliche Pflege: Vor- und Nachteile

Die häusliche Pflege von Angehörigen ist körperlich und geistig herausfordernd, was nicht unterschätzt werden sollte. Dennoch bieten sich zahlreiche Vorteile, die im Einzelfall die wenigen Nachteile überwiegen könnten:

Vorteile

  1. Senioren und Kranke können weiter in ihrem gewohnten Umfeld bleiben, was bspw. auch bei Krankheiten wie Demenz aus medizinischer Sicht empfohlen wird.
  2. Betreuung mit viel Kontakt zu nahen Familienangehörigen wirkt sich positiv auf die Psyche aus.
  3. Zusätzliche Betreuung kann extern durch Fachkräfte übernommen werden.
  4. Weitgehende Förderung der Selbstständigkeit von Betroffenen.
  5. Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit durch das gewohnte Umfeld und auch die Unabhängigkeit bleibt bestehen.
  6. Pflegepersonen haben volle Kontrolle über die Betreuung.

Nachteile

  1. Für die häusliche Pflege müssen häufig die Wohnräume von Pflegebedürftigen umgestaltet oder umgebaut werden.
  2. Die Betreuung durch Angehörige ist mit einem hohen Zeitaufwand verbunden.
  3. Nahe Pflegepersonen fühlen sich durch die Betreuung körperlich und psychisch belastet.
  4. Die Organisation von Familie, Beruf und der Pflege ist für Pflegepersonen schwierig.

 

Stationäre Unterbringung: Vor- und Nachteile

In vielen Fällen ist es aus medizinischer Sicht nicht notwendig, dass Betroffene in ein Pflegeheim umziehen. Sind jedoch keine Familienangehörige oder Verwandte vorhanden bzw. zur Übernahme der Betreuung bereit, kommt entweder eine 24 Stunden Betreuung oder aber eine stationäre Unterbringung in Betracht. Auch die Unterbringung in einem Pflegeheim ist mit Vor- und Nachteilen verbunden:

Vorteile

  1. Senioren und Kranke werden von Fachpersonal betreut.
  2. In Pflegeheimen treffen Bewohner auf Menschen in der gleichen Situation.
  3. Familien werden entlastet, da sie sich nicht um die Betreuung kümmern müssen.

Nachteile

  1. Patienten verlieren ihre Selbstständigkeit.
  2. Der Kontakt zu Familienmitgliedern findet seltener statt.
  3. In jedem Pflegeheim gelten Gepflogenheiten und Regelungen; bspw. zu Essens- und Besuchszeiten.
  4. Die Selbstbestimmtheit nimmt ab.

Welche Art der Betreuung am besten ist, muss im Einzelfall entschieden werden. Berücksichtigt sollte jedoch stets auch die emotionale Verfassung von Betroffenen und ihrer Angehörigen.

 

Hohe Anforderungen in der häuslichen Pflege

Die Pflege eines Familienangehörigen ist zeitintensiv. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Pflegeperson selbst nicht direkt in der Nähe wohnt. Kommt noch eine eigene Berufstätigkeit hinzu, muss der Alltag genau geplant werden. In größeren Familien ist es manchmal möglich, die Pflege zwischen Geschwistern und anderen Verwandten aufzuteilen. Dies ist auch von Vorteil, wenn Angehörige krank werden, Termine wahrnehmen müssen oder in den Urlaub fahren möchten. Außerdem lässt sich die Beanspruchung durch die Pflege dann auch auf mehrere Personen verteilen. Die Pflegeversicherung sieht für derartige Überbrückungen die Verhinderungspflege vor.

Die häusliche Pflege stellt Angehörige vor physische und psychische Schwierigkeiten. Wer schon einmal versucht hat, einen erwachsenen Menschen hochzuheben, kann sich eine Vorstellung davon machen. Die Pflege erfordert darüber hinaus auch praktisches Pflegewissen aus verschiedenen Bereichen. Schwache oder bettlägerige Pflegebedürftige müssen richtig angehoben und positioniert werden. Auch beim Aufstehen, An- und Ausziehen oder bei der Körperpflege gibt es ebenfalls Handgriffe, die sowohl Pflegebedürftige als auch Pflegepersonen schonen.

Noch wichtiger ist Pflegefachkunde, wenn Menschen mit künstlichen Öffnungen, Zugängen oder Ausgängen versorgt werden müssen. Von der Behandlung eines Stomas über Katheterpflege bis hin zum Umfang mit Ernährungssonden müssen insbesondere Hygienevorschriften Beachtung finden. Die Durchführung von Hygienemaßnahmen ist vor dem Hintergrund wichtig, eine Übertragung von Krankheitserregern zu vermeiden. Die Haushaltshilfe ähnelt ansonsten dem normalen Alltag zu Hause, sofern bei der Zubereitung von Mahlzeiten und Hilfe bei der Nahrungsaufnahme keine Besonderheiten Beachtung finden müssen.

Familienangehörige übernehmen häufig auch die Gabe oder Kontrolle von Medikamenten, sofern entsprechende Rezepte oder Pläne vorliegen. Theoretisches und praktisches Wissen können sich Familienmitglieder in Pflegekursen, Pflegeberatungen und Beratungseinsätzen aneignen. Dort erhalten sie auch Informationen zu verschiedenen Unterstützungsangeboten.

 

Keine Zeit mehr für eigene Bedürfnisse

Wird ein Familienmitglied pflegebedürftig, stehen Angehörige vor dem Problem, die Pflege mit dem eigenen Beruf und dem Familienleben unter einen Hut zu bekommen. Oftmals engagieren sich Kinder und Enkel von Pflegebedürftigen so intensiv in ihren Pflegeaufgaben, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse vernachlässigen. Dadurch nimmt der Stress bei Pflegepersonen kontinuierlich zu. Insbesondere dann, wenn keine weitere Unterstützung aus der Familie oder von professionellen Diensten erfolgt, fühlen sich Angehörige schnell überfordert. Selbst die stärkste Persönlichkeit kann bei dauerhafter Überlastung an ihre Grenzen kommen.

Pflegende Angehörige sollten alle Entlastungsmöglichkeiten wahrnehmen, um nicht auszubrennen. Insbesondere Angebote wie die Alltagsbegleiter der stundenweisen Betreuung, Urlaube oder Kuren und Selbsthilfegruppen können helfen. Es darf nicht dazu kommen, dass pflegende Angehörige das Gefühl haben,  kein eigenes Leben mehr zu haben.

 

Finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten und Beratungsangebote nutzen

Menschen, die sich noch nie mit dem Thema Pflege auseinandergesetzt haben, wissen häufig nicht, wo sie überhaupt anfangen sollen. Bei der Pflege eines Familienmitgliedes gibt es viel zu bedenken und noch mehr zu organisieren, weshalb Aufklärung und Beratung eine wichtige Rolle einnehmen. Sowohl Pflegebedürftige als auch Pflegepersonen können eine kostenlose Pflegeberatung in Anspruch nehmen, die von der zuständigen Pflegekasse angeboten wird. Die Pflegeberatung bietet einen ersten Überblick über alle möglichen Leistungen. Auch das Bundesgesundheitsministerium, die Caritas und ähnliche Einrichtungen bieten häufig Beratungen an.

Für die alltäglichen Aufgaben können sich betroffene Familien durch Haushaltshilfen, Alltagsbegleiter, Einkaufshilfen und Lieferdiensten unterstützen lassen. Viele derartige Angebote können – bei entsprechender Anerkennung – direkt über den monatlichen Entlastungsbetrag mit der Pflegekasse abgerechnet werden. Den Entlastungsbetrag müssen Pflegebedürftige nicht gesondert beantragen. Um so früh wie möglich die finanzielle Unterstützung durch die Pflegeversicherung sicherzustellen, sollte sofort nach Eintreten der Pflegebedürftigkeit Pflegegeld beantragt werden. Der Anspruch auf Pflegegeld entsteht nach den Voraussetzungen erst ab Beantragung. Eine rückwirkende Auszahlung ist ausgeschlossen.

Aktuell beträgt das Pflegegeld

  • bei Pflegegrad 1 – 0,00 €
  • bei Pflegegrad 2 – 316,00 €/Monat
  • bei Pflegegrad 3 – 545,00 €/Monat
  • bei Pflegegrad 4 – 728,00 €/Monat
  • bei Pflegegrad 5 – 901,00 €/Monat

Pflegegeld wird von der Pflegekasse immer an Pflegebedürftige zur freien Verfügung ausgezahlt. In der Regel werden damit pflegende Angehörige für ihren Aufwand entschädigt. Sofern ein ambulanter Pflegedienst involviert werden soll, müssen Pflegesachleistungen beantragt werden, die es ebenfalls ab Pflegegrad 2 gibt. Auch die weiteren Leistungen der Pflegeversicherung wie Tages- und Nachtpflege, Kurzzeitpflege oder Verhinderungspflege sollten nach Möglichkeit in Anspruch genommen werden.

 
 

Professionelle Pflegeangebote in Anspruch nehmen

Ein ambulanter Pflegedienst kann Angehörige von einigen Aufgaben befreien. Die Pflegefachkräfte des Dienstes übernehmen insbesondere notwendige Aufgaben in der Körperhygiene. Diese intimen Aufgaben sind für viele Familienmitglieder unangenehm. Es liegt nicht jedem, bei Mutter oder Vater den Toilettengang zu begleiten oder Windeln zu wechseln. Aufgaben in der medizinischen Behandlungspflege dürfen nur examinierte Fachkräfte durchführen, da dafür zwingend Fachkenntnisse zu den Voraussetzungen gehören. Hierzu gehören zum Beispiel Infusionen, die Behandlung von Wunden oder Verbände.

Ganze Familien können jedoch auch von alternativen Konzepten wie der 24 Stunden Betreuung der SHD Seniorenhilfe Dortmund profitieren, bei der eine sorgfältig ausgewählte Betreuungskraft für die Dauer ihres Arbeitseinsatzes mit in den zu betreuenden Haushalt einzieht. Direkt vor Ort kümmert sie sich um die Grundpflege, den Haushalt und den Alltag. Hierdurch werden Angehörige entlastet und können sich wieder auf die positiven Aspekte des Familienlebens konzentrieren. Die 24 Stunden Betreuung empfiehlt sich auch, um einen Umzug ins Pflegeheim zu verhindern. Dies, zumal das Betreuungskonzept auch sehr gut mit dem Besuch eines ambulanten Pflegedienstes kombiniert werden kann, falls eine medizinische Behandlungspflege angeordnet wurde.

 

Fazit

Manchmal führen plötzliche Ereignisse wie Unfälle oder Stürze zur Pflegebedürftigkeit. In anderen Fällen sind es chronische Erkrankungen oder das Alter, warum Menschen die Hilfe von anderen benötigen. Bei einem Pflegefall ist nichts mehr, wie es vorher war. Sowohl Betroffene als auch Angehörige werden vor zahlreiche Herausforderungen gestellt. Dennoch möchten viele Pflegebedürftige weiterhin zu Hause wohnen bleiben, was Konzepte in der häuslichen Pflege ermöglichen. Für pflegende Angehörige allein ist es schwierig, sich auf lange Sicht um ein Familienmitglied zu kümmern. Unterschätzt wird auch, dass sich viele Krankheiten wie etwa Demenz im Laufe der Zeit verschlechtern. Geht es Pflegebedürftigen schlechter, müssen Pflegende mehr leisten. Die eigene Familie, Hobbys oder soziale Kontakte kommen dann schnell zu kurz.

Des Weiteren fordert Pflege auch Fachwissen, das sich angeeignet werden sollte. Pflegende Angehörige haben viele Möglichkeiten, sich im Pflegealltag entlasten zu lassen. Für die eigene physische und psychische Gesundheit sollten sie auch alle Angebote in Anspruch nehmen. Ambulante Pflegedienste kommen regelmäßig nach Hause und können insbesondere im Bereich der Körperhygiene und medizinischen Behandlungspflege Entlastung bieten. Alternative Konzepte wie die auch Betreuung in häuslicher Gemeinschaft genannte 24 Stunden Betreuung übernehmen auch Aufgaben aus dem Haushalt, der Grundpflege und dem Alltag. Mit einer gut organisierten Pflege, bei der die Verantwortung auf mehrere Beteiligte verteilt wird, bleiben die Belastungen moderat.

Erfahren Sie mehr über Ihre Entlastungsmöglichkeiten bei der Seniorenbetreuung durch die SHD Seniorenhilfe Dortmund!