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Pflegereform 2024: 24-Stunden-Betreuung in häuslicher Gemeinschaft gewinnt an Bedeutung

Die Pflegereform 2024 bringt zahlreiche Verbesserungen und finanzielle Entlastungen für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen. Eine zentrale Neuerung ist die Stärkung der häuslichen Pflege durch die Erhöhung des Pflegegeldes und der ambulanten Sachleistungsbeträge. In diesem Kontext rückt die 24-Stunden-Betreuung in häuslicher Gemeinschaft ins Rampenlicht. Diese ermöglicht eine individuelle und kontinuierliche Pflege, die den spezifischen Bedürfnissen älterer Menschen entspricht und gleichzeitig ihre Angehörigen entlastet. Diese Betreuungsform spielt eine entscheidende Rolle dabei, älteren Menschen ein würdevolles und selbstbestimmtes Leben in ihrer vertrauten Umgebung zu ermöglichen.

Die Pflegereform 2024 in Deutschland bringt eine Reihe von bedeutenden Änderungen und Verbesserungen mit sich. Diese zielen darauf ab, die häusliche Pflege zu stärken und pflegende Angehörige zu entlasten. Eine der zentralen Neuerungen ist die Erhöhung des Pflegegeldes und der ambulanten Sachleistungsbeträge um jeweils fünf Prozent zum 1. Januar 2024. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, Pflegebedürftige und ihre Familien besser zu unterstützen und die finanzielle Belastung zu verringern. Die Pflegereform umfasst auch die Einführung eines flexiblen Entlastungsbudgets, das Leistungen der Verhinderungs- und Kurzzeitpflege bündelt. Ab Juli 2025 steht damit ein Gesamtleistungsbetrag zur Verfügung, den Anspruchsberechtigte nach ihrer Wahl flexibel nutzen können. Dies erleichtert es pflegenden Angehörigen, die Pflege kurzfristig zu organisieren, wenn sie selbst verhindert sind.

Zugleich geht vielen Experten diese Reform nicht weit genug. „Eine Reform der Pflegeversicherung ist überfällig“, sagte beispielsweise Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer zur Ost-Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzler Olaf Scholz. Kretschmer (CDU) forderte als eine erste Maßnahme zur Entlastung der Pflegeversicherung die Übernahme versicherungsfremder Leistungen durch den Bundeshaushalt mahnt aber auch eine grundsätzliche Reform an. „Die Kosten in der Pflege steigen weiter“, so Kretschmer gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Pflegebedürftige werden nach langer Erwerbstätigkeit im Ruhestand zu Sozialhilfeempfängern“, so der Ministerpräsident. Dies sei „inakzeptabel“. Pflege im Alter dürfe keine Frage des Geldbeutels sein. Das berichtet das Portal „Care vor 9“.

„Wenn die Pflege vor dem Kollaps bewahrt werden soll, muss die Politik schnell umsteuern“

Auch Thomas Moormann, Leiter des Teams Gesundheit und Pflege im Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), kommentiert: „Menschen, die auf Pflege angewiesen sind, haben reale Existenzängste. Das darf so nicht weitergehen. Die Reform der Pflegefinanzierung ist seit Jahren überfällig. Pflegebedürftigkeit darf in einem so reichen Land wie Deutschland nicht mit einem Armutsrisiko einhergehen.“

Und Maria Loheide, Sozialvorständin der Diakonie Deutschland, sagt: „Wir haben in der Pflegepolitik kein Erkenntnis-, sondern ein erhebliches politisches Umsetzungsdefizit. Mit dem aktuell festgestellten dramatischen Anstieg der Zahl pflegebedürftiger Menschen wird deutlich, wie dringend eine umfassende Pflegereform ist. Jetzt nicht zu reagieren, ist grob fahrlässig und gefährdet die menschenwürdige Pflege vieler Menschen in den kommenden Jahren. Die Probleme sind längst klar benannt. Jetzt muss der Gesundheitsminister dafür sorgen, dass sich die Koalition endlich über die Finanzierung der Pflege einigt. Wenn die Pflege vor dem Kollaps bewahrt werden soll, muss die Politik schnell umsteuern. Die Pflegeversicherung braucht eine sichere Finanzierung, damit Pflegebedürftige noch versorgt werden können und pflegende Angehörige und die Pflegedienste und -einrichtungen handlungsfähig bleiben.“

Häusliche Betreuung individuell an die spezifischen Krankheitsbilder und Bedürfnisse anpassen

In diesem Zusammenhang gewinnt die 24-Stunden-Betreuung in häuslicher Gemeinschaft besondere Bedeutung. Diese Betreuungsform ermöglicht es, die individuellen Bedürfnisse der Pflegebedürftigen umfassend zu erfüllen, indem sie eine kontinuierliche und persönliche Pflege sicherstellt. Im Gegensatz zur stationären Pflege, wo Personalengpässe und Schichtwechsel die Kontinuität der Betreuung beeinträchtigen können, bietet die häusliche 24-Stunden-Betreuung eine stabile und vertrauensvolle Beziehung zwischen Pflegekraft und Senior. Ein weiterer Vorteil der häuslichen 24-Stunden-Betreuung ist die Möglichkeit, die Betreuung individuell an die spezifischen Krankheitsbilder und Bedürfnisse anzupassen. Dies ist besonders wichtig bei altersbedingten Erkrankungen wie Demenz, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder nach einem Schlaganfall. Betreuungskräfte können speziell auf die kognitiven und physischen Herausforderungen eingehen, die diese Krankheiten mit sich bringen, und somit eine gezielte Unterstützung bieten, die weit über die Grundpflege hinausgeht.

Pflegereform 2024 stärkt häusliche Pflege erheblich

Die Pflegereform sieht auch vor, die Eigenanteile für die Pflege im Heim zu reduzieren. Dies entlastet vor allem diejenigen, die in stationären Einrichtungen leben. Dennoch bleibt die häusliche Pflege für viele eine bevorzugte Option, da sie den Betroffenen ermöglicht, in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben, was oft zu einer höheren Lebensqualität und emotionalen Stabilität führt. Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die Unterstützung der pflegenden Angehörigen. Mit der Erhöhung des Pflegeunterstützungsgeldes und der Verbesserung der Zugangsmöglichkeiten zu Rehabilitations- und Vorsorgeleistungen wird die Belastung der Angehörigen verringert. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um Überlastung zu vermeiden und sicherzustellen, dass die Pflege zu Hause nachhaltig und effektiv geleistet werden kann.

Vor allem die bereits durchgesetzte Erhöhung beim Pflegegeld und der ambulanten Sachleistungsbeträge gelten auch für die Betreuung in häuslicher Gemeinschaft. Soweit Pflegesachleistungen von einem Pflegedienst oder einem anerkannten Betreuungsdienst wie der SHD Seniorenhilfe stammen, reduziert sich das Pflegegeld anteilig. Mehr Informationen dazu gibt es auf unserer Informationsseite „Kosten und Erstattungsleistungen“!

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Pflegereform 2024 durch die finanziellen Verbesserungen und die Einführung flexibler Unterstützungsmechanismen die häusliche Pflege erheblich stärkt. Die 24-Stunden-Betreuung in häuslicher Gemeinschaft spielt dabei eine zentrale Rolle. Sie ermöglicht eine individuelle, kontinuierliche und ganzheitliche Betreuung, die den spezifischen Bedürfnissen der Pflegebedürftigen entspricht und gleichzeitig die Angehörigen entlastet. Dies trägt maßgeblich dazu bei, dass ältere Menschen trotz gesundheitlicher Einschränkungen ein würdevolles und möglichst autonomes Leben in ihrem vertrauten Zuhause führen können.