Die Zahlen sind erschreckend: Das Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) sah in seiner Studie zu Schwarzarbeit aus dem Jahr 2017 die Betreuung von Senioren auf Platz drei der Schattenwirtschaft – übertroffen nur noch vom Baugewerbe und dem Handwerk. Die Unsicherheiten in den Beschäftigungsmöglichkeiten führen zu einer hohen Quote von Schwarzarbeit in Deutschland. Nur etwa zehn Prozent der schätzungsweise rund 600.000 ausländischen Betreuungskräfte, die in deutschen Haushalten leben, haben nach Schätzungen der Verbände für häusliche Pflege einen Vertrag und führen Sozialversicherungsbeiträge ab.
„Das ist aber auch kein Wunder, denn die rechtliche Situation für ausländische Betreuungskräfte in Deutschland lässt mehr als zu wünschen übrig. Es ist für gering qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Nicht-EU-Ausland so gut wie unmöglich, einer Erwerbstätigkeit in Deutschland nachzugehen, auch einer selbstständigen Tätigkeit. Betreuungskräfte werden also automatisch in die Schwarzarbeit gedrängt“, sagt Stefan Lux von der SHD Seniorenhilfe Dortmund (www.shd-dortmund.de). Das Unternehmen stellt an Rhein und Ruhr und in Westfalen für Senioren Betreuungskräfte für ein 24-Stunden-Konzept zur Verfügung, um Senioren die Unterstützung zukommen zu lassen, die sie wirklich benötigen und damit den Verbleib in den eigenen vier Wänden sicherzustellen.
Und das, obwohl der Bedarf groß ist wie nie. Gäbe es keine ausländischen Betreuungskräfte, „dann bräuchte es auf einen Schlag 250.000 bis 300.000 zusätzliche stationäre Pflegeplätze“, sagt er. Diese Arbeitsverhältnisse seien sozusagen alternativlos. „Umso erstaunlicher, dass die Politik den Kopf in den Sand steckt, 90 Prozent Schwarzarbeit duldet und keine Rechtssicherheit herstellen will“, wird Frederic Seebohm zitiert, Geschäftsführer des Verbandes für Häusliche Betreuung und Pflege (VHBP).
Die vermeintliche Alternative „Pflegeheim“ ist daher keine Alternative, da die Plätze überhaupt nicht vorhanden sind. Wenn man auf die Betreuung in häuslicher Gemeinschaft verzichten würde, müsste man zusätzlich 200.000 bis 300.000 Heimplätze schaffen. Ein Ding der Unmöglichkeit, weil hierfür das Personal fehlt, warnt Stefan Lux.
In diesem Zusammenhang kritisiert Stefan Lux, der auch stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbandes häusliche Seniorenbetreuung e.V. (BHSB) ist, in einem Beitrag des Nachrichtenportals T-Online: „Alle reden über die Immigration von Fachpersonal. Es gibt aber einen viel höheren Bedarf an gering qualifizierten Betreuungskräften, deren legale Immigration bis heute kaum möglich ist.“ Das sei ein weiterer Motor für die grassierende Schwarzarbeit in diesem Bereich. „Viele Ukrainerinnen sind längst illegal im Land.“
Nur durch eine konsequente, betreuungskräftefreundliche Politik könne der Problematik beigekommen werden. Ambulante Pflegedienste können den wachsenden Bedarf gar nicht mehr auffangen, weshalb im schlimmsten Falle ein Zusammenbruch der häuslichen Betreuung drohe, warnt Stefan Lux. Zumal dann die Alternative dann nur lauten können: Pflegeheim. „Das wollen viele Senioren und ihre Angehörigen aber vermeiden, denn ein selbstbestimmtes Leben sollte auch im Alter so umfassend wie möglich geführt werden können. Dazu kommen die viel höheren Kosten eines Pflegeheims im Vergleich zur häuslichen Seniorenbetreuung. Durchschnittlich liegt der Eigenanteil im Pflegeheim mehr als 700 Euro höher als für ein 24-Stunden-Betreuungskonzept in den eigenen vier Wänden.“
Auf unserer Infoseite zu den Kosten der 24 Stunden Betreuung können Kunden eine vorläufige Preisindikation erhalten. Melden Sie sich für ein erstes Gespräch unter Telefon 0231 5897988-0 oder per E-Mail unter info@shd-dortmund.de.