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Haare von Pflegebedürftigen im Bett waschen

Pflegebedürftigkeit

Die Versorgung von Pflegebedürftigen ist mit verschiedenen Herausforderungen im Alltag verbunden. Dies gilt insbesondere dann, wenn Menschen bettlägerig sind. Die liegende Haltung erschwert die Körperpflege enorm und geht mit dem Risiko einher, dass durch das Waschen sowohl Bett als auch Bettzeug nass werden und entsprechend ausgewechselt werden müssen. Vor allem vor dem Haarewaschen im Bett graust es sowohl Patienten als auch pflegende Angehörige, obwohl es für diese Prozedur hilfreiche Tipps & Tricks gibt, die allen Beteiligten die Pflegemaßnahme erleichtern. Um die Wäsche leicht und angenehm zu gestalten, sollten u.a. folgende Hilfsmittel verwendet und hilfreiche Tipps befolgt werden.

Benötigte Hilfsmittel

Bei den praktischen Hilfsmitteln kommt es auf die individuelle Pflegesituation an.

Vor Beginn der Wäsche sollten alle benötigten Utensilien bereitgelegt werden. Hierbei handelt es sich um

  • Waschlappen
  • Handtücher
  • saugfähige, aber wasserundurchlässige Unterlage für Kopf und Nacken
  • aufblasbares Haarwaschbecken oder Waschschüssel
  • Schüssel mit lauwarmem Wasser
  • Kunststoffbecher mit Ausgusslippe oder Messbecher als Gießgefäß
  • mildes Shampoo, das nicht in den Augen brennt (z.B. Babyshampoo)
  • Bürste
  • Föhn

Tipps zur Vorbereitung

Da viele bettlägerige Menschen empfindlich auf Kälte und Zugluft reagieren, sollten bei Pflegemaßnahmen mit Wasser zunächst Fenster und Türen geschlossen werden. In kühlen Räumen kann zusätzlich die Temperatur für die Dauer von Haar- und Körperwäsche etwas erhöht werden. Ohrschmuck, Hörgeräte oder Brillen werden für die Dauer der Haarpflege abgenommen.

Eine gute Vorbereitung ist Basis für reibungslose Abläufe beim Haarewaschen. Es sollte durch Umlagerung oder Verstellen des Bettes und ggf. der Stirnseite Platz für die Haarwäsche geschaffen werden. Lässt sich die Stirnseite des Bettes entfernen, lässt sich bei erhöhtem Kopfteil ein Tisch mit Haarwaschwanne platzieren. Ansonsten sollten bettlägerige Pflegebedürftige durch Kopfkissen so gelagert werden, dass ihr Kopf weit genug über die Bettkante hinaus ragt. Hierbei kann auch ein aufgerolltes Handtuch helfen, den Nacken bequem abzustützen. Etwas anderes gilt bei aufblasbaren Waschbecken: Diese sind speziell für den Pflegebereich ausgelegt und weisen eine Aussparung für den Nacken auf, wie viele sie vom typischen Friseur-Haarwaschbecken kennen. Das mit Luft gefüllte Material ist häufig so beschaffen, dass es sich zwischen Körper und Bett flexibel anpasst und trotzdem gut abdichtet. In diesen Fällen kann unter Umständen auf zusätzliche Kissen und Lagerungshilfen verzichtet werden. Ist die Nackenaussparung des Waschbeckens zu hart, lässt sich auch dieser Bereich mit einem kleinen Handtuch auspolstern.

Die saugfähige und wasserundurchlässige Unterlage muss unter dem Oberkörper und Kopf ausgelegt werden, damit das Bett vor Feuchtigkeit geschützt wird. Bei allen Vorbereitungshandlungen ist es sehr wichtig, dass der Kopf des Pflegebedürftigen stets mit einer Hand abgestützt wird, um Verletzungen zu vermeiden. Pflegepersonen haben es etwas leichter, wenn das Bett höhenverstellt werden kann. Auf Hüfthöhe lässt es sich einfacher arbeiten. Nach dem Positionieren sollte vor Beginn der Wäsche noch einmal überprüft werden, ob alle notwendigen Utensilien griffbereit sind.

Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Haarwäsche

Das Bett ist im Oberkörper-Bereich durch die wasserundurchlässige Unterlage gesichert und der Pflegebedürftige über dem Haarwaschbecken oder der Schüssel möglichst bequem platziert. Jetzt kann das eigentliche Waschen beginnen:

  • Prüfung der Wassertemperatur: Durch eine „Wasserprobe“ mittels angefeuchtetem Lappen oder mit dem Becher sollten Pflegebedürftige vorab entscheiden dürfen, ob ihnen die Temperatur angenehm ist. Zu kaltes Wasser kann erschrecken, während zu warmes Wasser als schmerzhaft empfunden werden kann. Jeder Mensch hat eine individuelle Vorstellung von angenehmen Temperaturen. Bei Menschen mit Demenz sollte beim Waschen besonders behutsam umgegangen werden, um sie nicht einzuschüchtern oder zu beängstigen. Es kann helfen, ihnen vorab alle Hilfsmittel und Utensilien zu zeigen und sie zu erklären.
  • Damit kein Wasser in die Augen gelangen kann, wird der trockene oder ausgewrungene Waschlappen über dem Augenbereich platziert. Damit kann auch schnell überlaufendes Wasser oder Schaum weggewischt werden, sofern es erforderlich wird.
  • Jetzt wird mit dem Becher etwas Wasser vom Haaransatz im Stirnbereich nach hinten in die Haarspitzen gegossen. Dabei wird die Hand mit dem Waschlappen an die Stirn gehalten, damit kein Wasser in das Gesicht läuft.
  • Auf den gut angefeuchteten Schopf wird etwas Shampoo verteilt und sanft einmassiert.
  • Sofern das Wasser nach dem Einshampoonieren noch immer ausreichend warm ist, wird das Haar mit Hilfe des Bechers gründlich ausgespült. Ist das Wasser zu kalt geworden, sollte warmes Wasser zum Spülen nachgefüllt werden. Es ist wichtig, das Shampoo richtig auszuwaschen. Geschieht dies nicht, könnten Rückstände das Haar stumpf und brüchig machen.
  • Nach der Haarwäsche wird die Feuchtigkeit vorsichtig mit den Händen ausgedrückt. Anschließend wird der Kopf angehoben, das Haarwaschbecken oder die Schüssel entfernt, um ausreichend Platz für das Frottieren mit einem Handtuch zu haben. Das Handtuch kann wie ein Turban um den Kopf gelegt werden, um die wasserfeste Unterlage zu entfernen und ein weiteres Handtuch als Nässeschutz unter dem Kopf zu platzieren.

Wie man die Haare von Pflegebedürftigen trocknet

Mit dem Handtuchturban ist es möglich, die Haare sanft massierend vorzutrocknen. Um das handtuchtrockene Haar dann richtig zu trocknen, sollten Pflegebedürftige (wieder) in eine erhöhte Position gebracht werden. Es ist wichtig, das Haar von bettlägerigen Pflegebedürftigen komplett zu trocknen, um Erkältungskrankheiten vorzubeugen. Ein Föhn ist deshalb unverzichtbar und sollte immer auf einer niedrigen Stufe verwendet werden, um die Kopfhaut nicht zu verbrennen.

Nach dem Föhnen sollten die Haare mit einer Bürste gekämmt werden. Für verworrenes Haar gibt es spezielle Entwirr-Bürsten oder grobzinkige Kämme, die Knoten schmerzfrei entwirren. Das Kämmen kann gleichzeitig als Kopfmassage dienen, die die Durchblutung fördert. Natürlich können die Haare dann auch, sofern es gewünscht wird und die Kraft ausreicht, auch ansprechend frisiert werden.

Im Anschluss können Patient, Bett und Kissen wieder in eine normale Liegeposition verbracht werden.

Wann Haare nicht gewaschen werden sollten

Bei bettlägerigen Pflegebedürftigen sollte bei der Pflegeroutine darauf geachtet werden, ob eine Haarwäsche aus medizinischen Gründen unterlassen werden muss. Dies ist dann der Fall, wenn Probleme wie

  • Erkrankungen im Ohr (ggf. kann mit Wattestopfen oder Ohrstopfen gearbeitet werden)
  • Verletzungen an den Halswirbeln oder der Halswirbelsäule
  • Schädel- und Kopfverletzungen
  • Erkrankungen der Kopfhaut
  • Atemprobleme
  • starke Erkältungen
  • Herzinsuffizienz

vorliegen oder aber gerade erst eine Operation erfolgt ist. In diesen Fällen muss der Arzt über das weitere Vorgehen entscheiden.

Fazit

Auch die Haare von bettlägerigen Senioren müssen regelmäßig gewaschen werden, damit sie gesund und sauber bleiben. Gepflegtes Haar ist ein wesentlicher Faktor für das Wohlbefinden. Wie oft Haare gewaschen werden, sollten Betroffene selbst entscheiden. Empfohlen wird mindestens ein Mal pro Woche. Ist eine Haarwäsche unter der Dusche oder vor dem normalen Waschbecken nicht durchführbar, muss sie im Bett oder Pflegebett durchgeführt werden. Bei Vorhandensein praktischer Hilfsmittel wie aufblasbaren Kopfwaschbecken und Bereitstellung aller Utensilien kann dafür gesorgt werden, dass die Haarwäsche bei allen Beteiligten keinen Stress verursacht.

Dennoch erfordert die Haarwäsche unter diesen Gegebenheiten ein hohes Maß an Kraft, Praxiserfahrung und Routine. In der 24 Stunden Betreuung der SHD Seniorenhilfe Dortmund sind die Betreuungskräfte entsprechend geschult und wissen, wie das Haarewaschen im Bett reibungslos abläuft. Sie kennen die erforderlichen Handgriffe beim Lagern, Stützen, Waschen, Trocknen und Pflegen. Die Betreuungskräfte erledigen in der 24 Stunden Betreuung sowohl hauswirtschaftliche als auch grundpflegerische Aufgaben, wozu auch die gesamte Körperpflege gehört. Durch dieses Betreuungskonzept werden insbesondere pflegende Angehörige in der häuslichen Pflege entlastet, da die jeweils eingesetzte Pflegekraft mit im Haushalt lebt und die Alltagsroutine unterstützt.

Informieren Sie sich jetzt bei der SHD Seniorenhilfe Dortmund, wie die 24 Stunden Betreuung sowohl Pflegebedürftige als auch pflegende Angehörige noch entlasten kann!