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Gedächtnistraining für Senioren

Eine Senioren fügt Puzzlestücke zusammen.

Namen, Türcodes, Computer-Passwörter oder PINs für Smartphones und Bankautomaten – im Alltag wird unserem Gedächtnis einiges abverlangt. In jungen Jahren stellen diese Anforderungen kaum jemanden vor Probleme. Leider lässt jedoch die Gehirnleistung mit zunehmendem Alter nach, was zu den normalen Alterserscheinungen bei Senioren gehört. Aufgehalten kann dieser Prozess durch Gedächtnistraining, was häufig auch Gehirnjogging genannt wird. Wer sich im fortgeschrittenen Alter um sein Gedächtnis sorgt, kann dadurch sowohl Denkkraft als auch Merkfähigkeit trainieren. Dabei machen die kleinen Rätsel, Quiz und Spiele richtig Spaß und bringen Abwechslung in den Alltag.

Das Wichtigste im Überblick

  • Im Alter lässt die Leistung des Gehirns nach
  • Genauso wie Muskeln kann aber auch das Gedächtnis bis ins hohe Alter trainiert werden
  • Gedächtnistraining kann allein, mit pflegenden Angehörigen, Freunden oder in der Gruppe durchgeführt werden
  • Auch für Menschen mit Demenz kann ein Gedächtnistraining sinnvoll sein, sofern die veränderten Fähigkeiten von Betroffenen berücksichtigt werden
  • Gehirntraining sollte von Senioren in den Alltag integriert werden und Spaß bereiten, aber keinen Stress verursachen
  • Für eine geistige Fitness ist neben Gedächtnistraining auch ein Lebensstil mit regelmäßiger Bewegung, gesunder Ernährung und Sozialkontakten ausschlaggebend

Inhalt

Was ist Gedächtnistraining und wie wird es durchgeführt?

Gedächtnistraining besteht aus Übungen, Strategien und Methoden, um die Gehirnleistung zu erhalten oder zu verbessern. Es geht dabei nicht nur darum, sich Namen, Daten oder andere Dinge besser merken zu können. Das gezielte Training soll die kognitiven Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Kreativität, Erinnerungsvermögen, Lernen und Orientierung von Senioren verbessern. Deshalb hilft Gedächtnissport älteren Menschen, sich in ihrem Alltag zurechtzufinden.

Bei neurologischen Erkrankungen wie Demenz oder Schlaganfall gehört Gedächtnistraining zur klassischen Behandlung von Betroffenen. Ein ganzheitliches Gedächtnistraining schult dabei sowohl den Geist als auch Körper und Seele. Dadurch verbessert sich neben dem geistigen auch das physische Wohlbefinden. Es gibt Gedächtnisübungen, die speziell Demenzkranken bei der Aktivierung ihrer kognitiven Fähigkeiten helfen. Werden diese regelmäßig angewendet, können sie den Abbau der kognitiven Leistung verzögern und die noch vorhandenen Kompetenzen stärken. Gedächtnistraining wird auch als Prävention-Maßnahme zur Vorbeugung einer Altersdemenz empfohlen.

Durch die Gedächtnisübungen soll die Leistungsfähigkeit des Gehirns erhalten oder auch ausgebaut werden. Viele Maßnahmen sind darauf ausgelegt, möglichst viele Sinne mit einzubeziehen und beide Gehirnhälften zu fördern. Sinnvoll ist Gehirnjogging in jedem Alter. Dennoch kann es speziell Senioren helfen, dem altersbedingten Abbau von kognitiven Fähigkeiten vorzubeugen, damit sie ihren Alltag so lange wie möglich allein bewältigen können. Auch in Bezug auf die geistigen Fähigkeiten gilt der Grundsatz, dass wir je älter wir werden, auch umso mehr dafür tun müssen, um fit zu bleiben. Regelmäßige Bewegung stärkt Muskeln und Kreislauf. Mit Gedächtnisübungen und Konzentrationsspielen lässt sich das Gehirn nachhaltig fördern.

Gedächtnistraining kann von Senioren allein, mit Angehörigen oder aber in Gruppen durchgeführt werden. Unterstützt werden können die Übungen durch Bücher, Spiele, Computer oder Handy-Apps. Die Kosten für anerkannte digitale Pflegeanwendungen werden übrigens von den Pflegekassen mit bis zu 50,00 € monatlich übernommen, sofern ein Pflegegrad vorliegt. Trainiert werden in der Regel folgende Fähigkeiten:

  • Konzentration
  • Erinnerung
  • logisches Denken
  • Merkfähigkeit
  • assoziatives Denken
  • flexibles Denken
  • Kreativität
  • Fantasie
  • sprachliche Formulierung
  • Strukturierung geistiger Inhalte
  • Urteilsfähigkeit
  • Wortfindung
  • Wahrnehmung
  • Zusammenhänge erkennen
 

Senioren sollten möglichst viele Fähigkeiten trainieren, um auch im Alltag davon zu profitieren. Für ein aktives Leben wird mehr benötigt als nur Gedächtnisleistung. Es muss auch die Fähigkeit vorhanden sein, Zusammenhänge herzustellen und Informationen einzuordnen. So lässt sich beispielsweise auch eine abnehmende Merkfähigkeit ein wenig kompensieren.

 

Warum ist Gedächtnistraining im Alter so wichtig?

Dass das Gedächtnis im Alter nachlässt, sollte nicht als unvermeidbare Alterserscheinung hingenommen werden. So wie sich der Körper bis ins hohe Alter trainieren lässt, kann durch Übung auch die geistige Funktion verbessert werden. Gedächtnistraining ist insbesondere dann wichtig, wenn durch Aufgabe des Berufes oder Rückgang der Sozialkontakte die geistigen Herausforderungen von Senioren abnehmen.

Es ist wissenschaftlich belegt, dass sich das Gehirn trainieren lässt. Nach Studien über mehrwöchige Gedächtnistrainings konnten kognitive Tests viel besser abgeschnitten werden als ohne Trainings. Darüber hinaus halten die Effekte von Gehirnjogging lange an und helfen, auch im Alltag besser zurechtzukommen.

Die Vorteile von Gedächtnistrainings greifen aber nur, wenn

  • das Training abwechslungsreich gestaltet wird, um das Gehirn auf unterschiedliche Weise zu fordern
  • kurz, aber regelmäßig trainiert wird, um ohne Überforderung gute Effekte zu erzielen
  • die Übungen an die aktuellen Kompetenzen angepasst werden, damit nicht zu leicht oder zu schwer trainiert wird
  • das Training spielerisch angegangen wird und Spaß macht, aber keinen Stress verursacht

 

Für eine geistige Fitness ist aber nicht nur regelmäßiges Gedächtnistraining wichtig, sondern auch ein allgemein gesunder Lebensstil. Körperliche Aktivitäten halten auch das Gehirn gesund. Eine ausgewogene Ernährung sowie regelmäßige Sozialkontakte tragen ebenfalls zum Erhalt der Gedächtnisleistung von Senioren bei.

 

Welche Gedächtnisübungen und Trainingsmaßnahmen gibt es?

Gehirnjogging funktioniert allein, mit pflegenden Angehörigen, Verwandten, Freunden, Pflegekräften, in Senioren-Gruppen oder im Seniorenheim mit anderen Bewohnern. Zu den klassischen Übungen gehören:

  • Denksportklassiker wie Puzzles, Sudoku, Kreuzworträtsel, Konzentrations- oder Logikrätsel aus Büchern, Rätselheften oder aus dem Internet als App oder zum Ausdrucken
  • Gruppenspiele wie Bridge, Rommee, Monopoly oder Malefiz und andere Brett- oder Gesellschaftsspiele, die an einem gemütlichen Spieleabend bzw. Spiele-Treffen gespielt werden können
  • Zahlen merken, wobei gedanklich Zahlen mit Bildern verbunden werden, um eine Geschichte zur richtigen Abfolge zu kreieren
  • Teekesselchen, wobei zwei Umschreibungen eines Wortes vorgetragen werden, damit die Mitspieler das Wort erraten können
  • Wortketten aus zusammengesetzten Wörtern wie etwa „Stadthaus“ bilden, wobei der letzte Teil ein neues Wort (Stadthaus, Haus, Hausarzt …) ergeben muss
  • Synonyme finden, wobei vom Ratenden zu einem Begriff ein Wort mit ähnlicher oder gleicher Bedeutung gesucht wird (Beispiel: Geschenk – Präsent)
  • Filme raten, wobei Filme, Darsteller oder die verfilmten Geschichten beschrieben und erraten werden müssen
  • Lieder erraten, wobei die Lieder nach Zufallsprinzip von der Stereoanlage nur kurz angespielt werden
  • Ich packe meinen Koffer, bei dem alle eingepackten Gegenstände in richtiger Reihenfolge wiederholt werden müssen, bevor ein neuer Gegenstand hinzugelegt werden darf
  • Fußball-Quiz, bei dem beispielsweise Pokale, Titel oder Namen von Spielern gesucht werden können
  • Erraten von verdrehten Sprichwörtern oder Sprichwörter vervollständigen
  • Wissensquiz wie aus dem Fernsehen (Beispiel: Wer wird Millionär?), die es als Apps oder Gesellschaftsspiele gibt
  • Memory, das es als einfache und schwere Variante gibt, wovon insbesondere auch Menschen mit Demenz profitieren
  • Stadt-Land-Fluss
  • Pantomimespiele, wobei Begriffe durch Gesten und Bewegungen erraten werden müssen, was sich auch für Menschen mit Demenz empfiehlt
  • Seniorensport, Spaziergänge, Gymnastik und andere Aktivitäten mit Bewegung, um die Durchblutung anzuregen
  • Koordinationsübungen wie mit der linken Hand das rechte Bein berühren usw.
  • Ausgewogene Ernährung mit Vollkornbrot, Hülsenfrüchten, Haferflocken, Gemüse, Obst, Nüsse, Omega-3-Fettsäuren sowie ausreichend viel Flüssigkeit als sogenanntes „Brainfood“
  • Einkaufen ohne Zettel, um einzuüben, die Einkaufsliste im Kopf zu behalten

Fazit

Gedächtnistrainings beinhalten spielerische Übungen und sogenannte Maßnahmen, die das Ziel haben, die Leistungsfähigkeit von Gedächtnis oder Gehirn zu erhalten oder zu verbessern. Es geht beim Gehirnjogging nicht nur darum, dass man sich Dinge besser merken kann. Es soll darüber hinaus die Orientierung, Erinnerung, Aufmerksamkeit, Wahrnehmung und Kreativität als weitere wichtige kognitive Fähigkeiten schulen. Denn nur dann kann Gedächtnistraining Senioren dabei helfen, sich in ihrem Alltag gut zurechtzufinden. Nach einem Schlaganfall oder bei einer Demenz gehört Gedächtnistraining zur Behandlung.

Wird Gedächtnistraining ganzheitlich ausgelegt, so werden gleichzeitig Körper, Geist und Seele trainiert. Hierdurch verbessert sich das gesamte Wohlbefinden. Gedächtnistraining kann immer und überall durchgeführt werden. Ob allein zu Hause, in der Gruppe oder bei Treffen – viele Übungen lassen sich flexibel und mit viel Spaß ausführen. Auch in der 24 Stunden Betreuung haben die eingesetzten Pflegekräfte häufig Zeit und Gelegenheit für Spiele, Übungen oder Spaziergänge. Die jeweils eingesetzte Betreuerin wohnt bei der 24 Stunden Betreuung mit im Haushalt. Sie übernimmt absprachegemäß Aufgaben im Haushalt, in der Grundpflege und im Alltag. Dazu gehört auf Wunsch auch Unterhaltung und Abwechslung im Alltag. Ob ein schöner Spaziergang an der frischen Luft, eine Runde Mensch-ärgere-dich-nicht oder das gemeinsame Lösen eines Rätsels – die Betreuungskraft kann beim Gedächtnistraining wertvolle Unterstützung leisten.

Informieren Sie sich über die vielen weiteren Vorteile der 24 Stunden Betreuung von der SHD Seniorenhilfe Dortmund!