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Körperpflege bei Senioren – Worauf man achten sollte

Eine Pflegekraft trägt eine Gesichtscreme auf das Gesicht einer älteren Frau auf.

Eine sorgfältige Körperpflege gehört nicht nur zu den Grundbedürfnissen, sondern dient auch der Gesundheit. Sauber und frisch zu sein, kann Krankheiten vermeiden und zum Wohlbefinden beitragen. Die Pflege der Haut als größtes Organ des Menschen hilft, die natürliche Schutzbarriere zu erhalten, wodurch schädigende Einflüsse nicht so leicht eindringen können. Die Pflege von Kopf bis Fuß stärkt das Selbstbewusstsein und prägt das Erscheinungsbild. Können sich Senioren oder Pflegebedürftige nicht mehr selbstständig pflegen, kann dies das Selbstwertgefühl in Mitleidenschaft ziehen. Pflegende Angehörige und Pflegekräfte müssen Rücksicht auf die Belange von Patienten nehmen und bei der Körperpflege mit besonderer Sensibilität vorgehen.

Das Wichtigste im Überblick

  • Körperpflege stärkt Gesundheit, Wohlbefinden und Selbstwertgefühl.
  • Senioren sollten so viel wie möglich selbst tun (aktivierende Pflege).
  • Körperpflege kann in Dusche, am Waschbecken oder im Pflegebett erfolgen.
  • Wichtig sind Hygiene, Sicherheit, passende Hilfsmittel und pH-neutrale Produkte.
  • Jeder Körperbereich (z. B. Augen, Mund, Intimbereich) erfordert besondere Pflege.
  • Achtsamkeit, Gespräch und Respekt erhalten das seelische Gleichgewicht.
  • 24-Stunden-Betreuung kann Angehörige entlasten und für gute Pflege sorgen.

Welche Maßnahmen der Körperpflege sind bei der Pflege von Angehörigen wichtig?

Bei der Übernahme von Pflegeaufgaben sollten pflegende Angehörige immer nach dem Prinzip der aktivierenden Pflege vorgehen; Betroffene also noch Pflegemaßnahmen eigenständig durchführen lassen, die sie noch ausüben können. Ansonsten bestimmt der Gesundheitszustand, auf was bei der Körperpflege geachtet werden muss. In Betracht kommt eine Körperpflege in der Dusche, am Waschbecken oder bei Bettlägerigkeit von Patienten im Pflegebett:

 

Körperpflege von Senioren in der Dusche

Regelmäßiges Duschen gehört zu den optimalen Reinigungsmöglichkeiten, da in einem Zug der ganze Körper gewaschen werden kann. Beim Duschen wird der Kreislauf angeregt und der Körper aktiviert. Im Gegensatz zur Wäsche am Waschbecken ist eine Dusche schneller erledigt. Für die Dusche von Senioren sollte nach Möglichkeit das Badezimmer altengerecht angepasst werden. Durch einen Umbau lässt sich fast jedes Badezimmer frei zugänglich und rollstuhlgerecht ausstatten. Zu bevorzugen sind bodentiefe Duschen, bei denen keine Stufe überschritten werden muss. Ist eine Duschwanne oder Duschtasse vorhanden, sollte eine rutschsichere Unterlage eingebracht werden. Haltegriffe und Duschhocker mit Saugnäpfen an den Stuhlbeinen sorgen für zusätzliche Sicherheit. Beim Duschen selbst sollten Pflegebedürftige nach Bedarf unterstützt werden; beispielsweise beim Einstellen der Wassertemperatur, beim Reinigen von schlecht erreichbaren Körperstellen, beim Haare waschen oder beim Abtrocknen und Ankleiden.

 

Körperpflege von Senioren am Waschbecken

Pflegemaßnahmen am Waschbecken kommen in Betracht, wenn Duschen oder Baden für Pflegebedürftige zu anstrengend oder aufwändig ist. Auch das Waschen am Waschbecken kann Beweglichkeit und Selbstständigkeit fördern, was pflegende Angehörige entlasten kann. Sie sollten jedoch anwesend sein, um dann Hilfe zu leisten, wenn sie benötigt wird.

Vor Beginn der Körperpflege sollten alle benötigten Utensilien wie eine pH-neutrale Seife oder Waschlotion, Waschhandschuhe, Zahnbürste und Zahnpasta sowie Handtücher und Pflegeprodukte bereitgelegt werden. Erleichternd wirkt ein standsicherer Sitzhocker, wenn Senioren nicht mehr lange stehen können. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Wäsche mit fließendem Wasser durchgeführt wird, um Seifenrückstände und Keimverschleppungen zu vermeiden. Bei infizierten Hautstellen sollten bei der Wäsche Einmalhandschuhe und Einmalwaschlappen Verwendung finden. Eine Intimpflege am Waschbecken ist nur dann möglich, wenn Pflegebedürftige noch stehen können. Ist dies nicht der Fall, müsste die Intimwäsche im Pflegebett durchgeführt werden. Generell können Ganzkörperwaschungen am Waschbecken nur dann durchgeführt werden, wenn ein entsprechendes Maß an Standsicherheit vorhanden ist. Ansonsten lassen sich Teilwaschungen am Becken durchführen, bei denen Pflegebedürftige oft noch viele Aufgaben der Körperpflege selbst durchführen können und dies auch möchten.

 

Körperpflege von Senioren im Pflegebett

Sind Pflegebedürftige bettlägerig, leiden sie häufig an einer schweren Erkrankung. Eine Ganzkörperwaschung bedeutet für sie auch im Bett eine große Anstrengung. Die Körperpflege sollte dann abhängig vom aktuellen Befinden durchgeführt werden. Nicht immer muss es eine Ganzkörperwäsche sein. Um kranke Senioren so wenig wie möglich zu belasten, kann manchmal auch auf eine Teilwaschung zurückgegriffen werden. Für die Körperhygiene im Bett muss alles so vorbereitet werden, dass das Waschen zügig und ohne große Unterbrechungen durchgeführt werden kann. Das Zimmer sollte dabei angenehm warm und ohne Zugluft sein.

Benötigt wird eine Waschschüssel, die mit warmem Wasser gefüllt wird. Für die Intimpflege bedarf es einer separaten Waschschüssel, eines separten Waschlappens und einem extra Handtuch. Die Haut von Bettlägerigen ist besonders empfindlich, weshalb für die Hautpflege nur Seifen und Lotionen mit neutralem pH-Wert verwendet werden sollten. Mit einem Waschhandschuh oder Einmalwaschlappen wird dann die Körperpflege wie folgt durchgeführt:

  • Pflegebedürftigen entkleiden und wieder zudecken; beispielsweise mit einem großen Handtuch über dem Oberkörper
  • zu Beginn sollten die Augen mit klarem Wasser vom äußeren zum inneren Winkel hin gereinigt werden
  • danach werden Gesicht, Hals, Arme, Hände, Oberkörper und Bauch gewaschen
  • alle gewaschenen Körperteile sollten sofort abgetrocknet und eingecremt werden
  • zum Rückenwaschen sollten Pflegebedürftige aufgesetzt oder in Seitenlage verbracht werden
  • wenn der Oberkörper fertig gewaschen ist, sollte obenrum Kleidung angezogen werden, um Erkältungen zu vermeiden
  • zum Schluss folgt das Reinigen von Beinen und Füßen, bevor mit frischem Wasser und separatem Waschlappen der Intimbereich gewaschen wird

Tipp: Bei der Körperpflege von Senioren sollte auf eine gründliche Reinigung und Abtrocknung von Hautfalten gedacht werden. Durch Feuchtigkeit wie Wasser oder Schweiß kann es zu Hautreizungen kommen.

 

Auf was bei der Körperpflege an verschiedenen Bereichen geachtet werden sollte

  • Augen: Eine tägliche Augenpflege kann das Risiko einer Hornhautaustrocknung oder einer Bindehautinfektion verringern. Das Auswischen der Augen sollte bei Risikopatienten mehrmals am Tag mit einem Mulltupfer und sterilem Wasser erfolgen. Bei Bedarf kann nach dem Wischen von außen nach innen Augensalbe oder Tropfen angewendet werden.
  • Nase: Bei einer trockenen Nasenschleimhaut kann die natürliche Reinigungsfunktion durch Flimmerhaare eingeschränkt sein. In diesem Fall sollten die Nasenlöcher im vorderen Bereich vorsichtig mit feuchten Wattestäbchen gereinigt werden.
  • Ohren: Ohren werden nur im Bereich der äußeren Ohrmuschel mit einem feuchten Waschlappen gereinigt. Das Innenohr reinigt sich selbst. Ohrenschmalz-Pfropfen müssen vom Ohrenarzt entfernt werden.
  • Mund und Zähne: Zähne werden mindestens zwei Mal am Tag mit Bürste und Pasta sowie Mundwasser gereinigt. Bei Prothesenträgern erfolgt eine Reinigung nach jeder Mahlzeit und vor dem Schlafengehen. Zahnprothesen können über Nacht in der Reinigungslösung aufbewahrt werden.
  • Finger- und Fußnägel: Aus hygienischen Gründen sollten Fingernägel sauber und kurz gehalten werden. Finger- und Zehennägel lassen sich nach einem Bad besonders gut schneiden. Bei Zuckerkranken ist besondere Vorsicht geboten. Verletzungen müssen sofort behandelt werden.
  • Haare: Neben Kämmen und Bürsten sollten Haare nach den individuellen Bedürfnissen von Senioren, aber mindestens regelmäßig alle 14 Tage gewaschen werden. Für die Haarwäsche gibt es Kopf-Waschbecken. Bei der Rasur von Männern sollten ebenfalls die Bedürfnisse von Senioren Berücksichtigung finden. Auch hier dient aber ein eher kurzer Bart der Hygiene.
  • Intimbereich: Die Reinigung des Intimbereichs kann aufgrund von Urin und Stuhl je nach Einzelfall oder Inkontinenz mehrmals täglich notwendig sein. Bei der Intimhygiene werden Einmalhandschuhe verwendet. Nach der Wäsche sollten die Hände dennoch gereinigt und desinfiziert werden. Bei starken Verschmutzungen bieten sich statt Seife und Wasser auch spezielle Feuchttücher oder Schaumreiniger aus der Apotheke an.
 
 

Wie kann man das psychische Wohlbefinden von Pflegebedürftigen aufrechterhalten?

Können sich ältere und pflegebedürftige Menschen nicht mehr alleine waschen, schämen sie sich häufig dafür. Sie sind verzweifelt und traurig, weil sie einen Teil ihrer Selbstbestimmung aufgeben müssen. Auch für pflegende Angehörige ist die Situation nicht einfach, weil sie für die Körperpflege in intimste Bereiche vordringen müssen. Aus diesem Grund sollte bei der Körperpflege mit Achtsamkeit vorgegangen werden. Damit sich alle Beteiligten im Moment der Körperpflege wohlfühlen, sollten dabei angenehme Gespräche geführt werden. Es sollte klargemacht werden, dass die Körperpflege auch dem Wohlgefühl dient und pflegende Angehörige dabei aktiv helfen können. Ein offener, freundlicher und respektvoller Umgang kann bei der gemeinsamen Körperpflege helfen.

Pflegenden Angehörigen kommt bei der Körperpflege in erster Linie eine unterstützende Rolle zu, da pflegebedürftige Senioren noch so viel es geht selbst erledigen sollen. Angehörige sollten die Körperpflege dazu nutzen, genau auf Krankheiten oder Infektionen zu achten. Bei genauer Betrachtung lassen sich Auffälligkeiten schneller entdecken und behandeln. Selbstverständlich sind gängige Hygieneregeln einzuhalten, wozu auch die Reinigung der Hilfsmittel nach der Körperwäsche gehört. Durch Hilfsmittel und rutschfeste Unterlagen sowie Unterstützung kann ein hohes Maß an Sicherheit gewährleistet werden, was Unfälle vermeidet. Letztendlich steht bei der Körperpflege das Wohl des alten oder pflegebedürftigen Menschen an erster Stelle. Deshalb ist es auch wichtig, die Privatsphäre von Senioren zu respektieren. Türen und Vorhänge sollten deshalb beispielsweise geschlossen werden.

 

Fazit – Worauf pflegende Angehörige achten sollten

Die Körperpflege eines Menschen gehört zu den Grundbedürfnissen. Jeder möchte sich sauber und frisch fühlen sowie gut riechen. Neben dem Wohlbefinden ist die Körperpflege auch für die Gesundheit gut. Insbesondere der Hautpflege sollte deshalb mit Sorgfalt begegnet werden, damit das größte Organ des Menschen intakt bleibt. Muss die Körperpflege durch pflegende Angehörige oder Pflegekräfte durchgeführt werden, ist dies für alle Beteiligten zunächst eine Herausforderung. Wichtig ist also, dass sich alle darüber im Klaren sind, dass das gleiche Ziel verfolgt wird. Bei der Körperhygiene sollten sich alle offen, freundlich und mit gegenseitigem Respekt entgegenkommen. Da die Körper- bzw. Grundpflege Bereiche wie Waschen, Duschen, Haar- und Nagelpflege sowie Intimpflege beinhaltet, kann während der Pflegeroutine eine angenehme Unterhaltung von unangenehmen Gefühlen ablenken. Pflegende Angehörige sollten diese Aufgaben stets nur unterstützen, damit die Selbstständigkeit so lange wie möglich erhalten bleibt.

Gemeinsame Pflegerituale bieten die Möglichkeit der Früherkennung von Krankheiten. Pflegende Angehörige sollten unterstützen, absichern und gleichzeitig beobachten. Auffälligkeiten sollten dem behandelnden Arzt gemeldet werden, um eine potenzielle Erkrankung schnellstmöglich zu behandeln.

Dennoch ist es für viele pflegende Angehörige kaum möglich, Pflegeaufgaben bei einem nahen Familienmitglied durchzuführen. Dies gilt insbesondere für die Intimhygiene oder Hygiene bei Inkontinenz. Nicht außer Acht gelassen werden sollte dabei auch, dass sich im Alter viele Erkrankungen verschlechtern oder neue hinzukommen. Die Pflegeaufgaben steigen in der Regel mit der Zeit entsprechend an.

Eine Alternative stellt eine 24 Stunden Betreuung dar, bei der eine Betreuungskraft mit im Haushalt lebt und vor Ort Aufgaben im Haushalt, in der Grundpflege und im Alltag übernimmt. Die Betreuungskräfte der SHD Seniorenhilfe Dortmund sind mit den Aufgaben der Körperpflege bei Senioren vertraut und wissen, wie wichtig eine sorgfältige Körperhygiene für Geist und Körper ist. Sie widmen sich sorgfältig, freundlich und respektvoll allen Aufgaben der Grundpflege.

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