Nahezu jedem ist mindestens ein Missgeschick passiert, bei dem das Schienbein Bekanntschaft mit einem Möbelstück gemacht hat oder der Arm irgendwie schmerzhaft an der Türklinke hängen geblieben ist. Der Schmerz ist nach einem solchen Stoß grundsätzlich schnell vergessen; was jedoch bleibt, ist ein Bluterguss. Häufig wissen wir, woher ein solcher Bluterguss stammt. Bei Senioren sieht das häufig anders aus. Angehörige werden immer wieder auf Hämatome, wie blaue Flecken medizinisch genannt werden, aufmerksam. Oft können Senioren und Pflegebedürftige aber nicht erklären, woher diese stammen. Sie wissen es selbst nicht.
Unerklärliche Blutergüsse bei Senioren fallen unter die Bezeichnung „senile Purpura“. Diese Hauteinblutungen entstehen ohne größeres Einwirken auf den jeweiligen Körperbereich. Ursache der Hämatome sind altersbedingte Hautveränderungen, die in erster Linie auf Belastungen durch UV-Strahlung basieren. Es ist wichtig, sich darüber zu informieren. Dies, zumal Blutergüsse auch als Anzeichen von Gewalteinwirkung gedeutet werden können und schließlich niemand einen anderen Menschen grundlos beschuldigen möchte.
Überblick
Was genau sind „blaue Flecken“?
Bei Blutergüssen handelt es sich grundsätzlich um bläuliche Verfärbungen der Haut, die durch Einblutungen direkt unter der Haut verursacht werden. Das Farbspektrum von Blutergüssen reicht von einem Dunkelblau bis zu einer gründlich-gelben Färbung je nach Heilungsprozess. Hämatome entstehen, wenn die Kapillaren – wie die kleinen Blutgefäße genannt werden, unterhalb der Haut beschädigt werden oder platzen. Das freigesetzte Blut sammelt sich unter der Haut an und verursacht so die blauen Flecken. Mit der Zeit baut der Körper das Blut ab und heilt.
Was sind die Gründe für blaue Flecken im Alter?
Es gibt unterschiedliche Gründe für Blutergüsse bei Senioren, die auf innere Faktoren oder äußere Einflüsse zurückzuführen sein können. Hierzu gehören beispielsweise
- Stoßverletzungen, durch die die Kapillaren beschädigt werden. Auch durch leichte „Rempler“ entsteht schnell ein blauer Fleck.
- Dünne Haut, wie sie häufig bei Senioren vorkommt. Im Alter verliert die Haut an Dicke und Elastizität, was auch die Gefäße anfälliger und empfindlicher für Beschädigungen macht.
- Medikamente, die die Blutgerinnung beeinflussen. Die Einnahme von Blutverdünnern oder ähnlichen Arzneien kann Blutergüsse begünstigen oder verursachen.
- Blutgerinnungsstörungen, die zu leichterem Austritt von Blut unter der Haut führen. Blutgerinnungsstörungen können bei bestimmten Krankheiten oder Infektionen auftreten.
- Hormonveränderungen, die beispielsweise bei der Menstruation typisch sind, können und die Neigung zu Blutergüssen erhöhen.
- Genetische Veranlagung, wodurch einige Menschen eher dazu neigen, Blutergüsse zu entwickeln.
Aber auch dann, wenn man den Grund für blaue Flecken nicht auf Anhieb weiß, muss dies nicht ein Anlass zur Sorge sein. Eine genaue Beobachtung und im Zweifelsfall eine ärztliche Untersuchung nebst Behandlung sollte jedoch erfolgen. Dies, zumal im Alter auch eine senile Purpura berücksichtigt werden müsste.
Senile Purpura – wenn blaue Flecken bei Senioren ohne Grund erscheinen
Bei einer senilen Purpura treten blau-violette Blutergüsse unterschiedlicher Größe bis 4 cm unter der Haut ohne äußere Einwirkungen auf. Oft sind Unterarme und Handrücken betroffen. Grund hierfür sind Veränderungen der Haut. Durch den Einfluss von UV-Strahlung wird das Gewebe dünner, verliert an Elastizität und altert. Die feinen und mit der Zeit brüchiger gewordenen Kapillaren werden dann nicht mehr ausreichend von der Haut geschützt, weshalb es leichter zu Blutungen und damit zu Blutergüssen kommt. Die senile Purpura ist jedoch schmerzfrei und auch die blauen Flecken heilen wieder von alleine ab. Leider tritt das Phänomen immer wieder mal auf, was psychische Belastungen verursachen kann.
Schnelle Linderung bei Blutergüssen
Blaue Flecken lassen sich in jedem Alter kaum vermeiden. Es gibt jedoch hilfreiche Tipps & Tricks, damit der Bluterguss nach einem Missgeschick so klein wie möglich bleibt:
- Drücken Sie Ihre Haut an der betroffenen Stelle für mindestens eine Minute mit der flachen Hand oder dem Daumen ab, was den Zusammenfluss des Blutes unter der Haut verhindert. Das Abdrücken kann jedoch leicht weh tun.
- Nutzen Sie Sportkompressen oder mit einem Tuch umwickelte Eisbeutel als kalte Kompresse und legen diese auf die betroffene Stelle. Die Kälte sorgt dafür, dass sich die Kapillaren im
- Bindegewebe zusammenziehen. So kann weniger Blut in das Gewebe unter der Haut gelangen. Das Kühlen sollte nicht länger als fünf Minuten erfolgen.
- Lagern Sie betroffene Körperteile oder Stellen hoch. Das Hochlagern verringert den Blutfluss, was die Entstehung eines Blutergusses hemmt.
Hausmittel bei hartnäckigen blauen Flecken
Oft ist die Verletzung der Blutgefäße so ausgeprägt, dass trotz Kühlen, Hochlagern und Abdrücken ein Bluterguss entsteht. Um den blauen Fleck schneller abheilen zu lassen, könnten folgende Haushaltsmittel helfen:
- Warme Umschläge helfen einige Tage nach der Entstehung eines Hämatoms, um durch die Wärme die Durchblutung und damit die Heilung zu beschleunigen. Das in das Unterhautgewebe gewanderte Blutgerinnsel kann durch die bessere Durchblutung schneller wieder abgebaut werden.
- Arnika wirkt entzündungshemmend, abschwellend und schmerzlindernd. Eine sanfte Massage mit Arnika-Salbe ist geeignet, das Hämatom über der Einblutung und das Bindegewebe zu behandeln. In Apotheken oder Drogeriemärkten gibt es aber nicht nur Arnika-Salben, sondern auch Tinkturen oder Cremes mit Johanniskraut, Beinwell, Ringelblume, Rosskastanie oder Kampfer, die ebenfalls den Heilungsprozess unterstützen können.
Was tun, wenn blaue Flecken im Alter ohne Grund auftreten?
Generell sollten Hämatome nicht länger als zwei bis drei Wochen sichtbar sein. Sollte ein blauer Fleck über diese Zeit hinaus zu sehen sein, kann das ein Hinweis auf eine andere Erkrankung oder Infektion sein. Auch wenn häufiger Blutergüsse schnell und ohne Grund auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Die bereits erwähnte senile Purpura tritt im Alter oft auf. Dennoch sollten unerklärliche Blaue Flecken beobachtet werden. Entscheidend ist hier der Fokus auf Häufigkeit, Stärke, Muster oder Größe der Hämatome. Diese Informationen können dem Arzt bei der Diagnose helfen. Beim Arztbesuch sollte der Arzt darüber hinaus über neue Hämatome und einzunehmende Medikamente wie etwa Blutverdünner informiert werden, damit bei Bedarf weitere Untersuchungen eingeleitet werden können.
Unerklärliche Hämatome können gelegentlich auch auf Gesundheitsprobleme und Erkrankungen wie Blutgerinnungsstörungen, Vaskulitis (entzündliche Erkrankung von Blutgefäßen), Lebererkrankungen, hämolytische Anämie oder Krebs (insbesondere Leukämie) hinweisen. Aber auch Nährstoffmängel, die Einnahme von Medikamenten, genetische Ursachen oder hormonelle Störungen können für das Auftreten von blauen Flecken verantwortlich sein. Wichtig ist also, im Falle des Zweifels lieber ein Mal zu oft zum Arzt zu gehen als zu wenig. Ein rechtzeitiger Besuch beim Arzt kann helfen, potenzielle Krankheiten frühzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln.
Spätestens in folgenden Fällen ist ein Besuch beim Arzt angesagt:
- wenn blaue Flecken immer häufiger, stärker und größer ohne erkennbaren Grund auftreten,
- wenn zusätzliche ungewöhnliche Symptome wie Schmerzen, Müdigkeit, Fieber oder Blutungen hinzu kommen,
- wenn Blutungen schneller entstehen oder länger dauern als gewöhnlich,
- wenn Vorerkrankungen wie Blutgerinnungsstörungen, Erkrankungen der Leber oder andere Krankheiten bestehen,
- wenn man sich unsicher ist.
Fazit
Blaue Flecken gehören im Alltag zu den klassischen Blessuren. Sie entstehen in der Regel durch einen Stoß, einen Sturz, Prellungen oder kleinere Unfälle. Grund hierfür sind Verletzungen der kleinen Blutgefäße. Das ausgetretene Blut wandert in das Gewebe unter der Haut und wird von außen als Einblutung sichtbar. Hämatome sind oft mit Schmerzen verbunden, die jedoch auf die Ursprungsverletzung zurückgehen. Die Flecken selbst heilen in wenigen Wochen von alleine ab.
Im Alter können blaue Flecken sowohl schneller als auch ohne ersichtlichen Grund auftreten. Sowohl die Haut als auch die kleinen Kapillaren altern. Die Haut wird dünner und verliert an Elastizität. Durch diese Hautveränderungen werden Gewebe und Blutgefäße nicht mehr so gut geschützt. Gleichzeitig werden auch die Blutgefäße brüchiger, weshalb Senioren schon bei vermeintlich kleinen Stößen einen blauen Fleck bekommen. Die senile Purpura beschreibt das Entstehen von blauen Flecken ohne erkennbaren Grund. Diese Flecken treten fast immer an Körperstellen auf, die lange der UV-Strahlung ausgesetzt waren. UV-Strahlen beschleunigen den Alterungsprozess der Haut.
Ursache Nr. 1 für blaue Flecken bei Senioren bleiben jedoch Stürze. In jedem Seniorenhaushalt sollte Sturzprävention betrieben werden, damit das Risiko von Verletzungen reduziert werden kann. Eine sichere Umgebung kann durch rutschfeste Bodenbeläge und Haltegriffe unterstützt werden. Einfache Anpassungen im Alltag wie das Entfernen von Stolperfallen, das Anbringen von mehr Beleuchtung oder das stabile Aufstellen von Möbeln senken das Verletzungsrisiko weiter. Sofern sich Senioren und Pflegebedürftige trotz Präventionsmaßnahmen nicht mehr sicher in den eigenen vier Wänden bewegen können und hinfallen, sollte über eine 24 Stunden Betreuung nachgedacht werden. Bei diesem Konzept der Seniorenbetreuung zu Hause zieht eine vorab sorgfältig ausgewählte Betreuungskraft mit in den Haushalt ein. Direkt vor Ort kümmert sie sich um Aufgaben aus dem Haushalt, der Grundpflege und dem Alltag. Selbstverständlich helfen die Betreuungskräfte auch dabei, Stürze, Unfälle und Verletzungen zu vermeiden.
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