In der häuslichen Seniorenbetreuung kann es für die Betroffenen und die Pflegekräfte zu belastenden Situationen kommen. Zur Lösung solcher Herausforderungen müssen die Betreuungskräfte umfassende Kompetenzen im Umgang mit schwierigen Senioren mitbringen.
Die Betreuung von Senioren in häuslicher Gemeinschaft ist eine anspruchsvolle und gleichzeitig sehr erfüllende Aufgabe. Sie ermöglicht es älteren Menschen, in ihrem vertrauten Umfeld zu bleiben und die Pflege und Unterstützung zu erhalten, die sie benötigen. Doch wie in jedem Pflegekontext können auch in der häuslichen Betreuung schwierige Situationen auftreten, die von den Betreuungspersonen ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen, Geduld und professionellem Geschick erfordern. Der Umgang mit schwierigen Senioren erfordert ein tiefes Verständnis für die individuellen Bedürfnisse und Verhaltensweisen der Betroffenen sowie geeignete Strategien, um Spannungen zu reduzieren und ein harmonisches Miteinander zu fördern.
Senioren mit Demenz können sich plötzlich aggressiv, misstrauisch oder ängstlich verhalten
Eine der häufigsten Herausforderungen in der Betreuung älterer Menschen ist der Umgang mit Verhaltensänderungen, die durch körperliche oder psychische Erkrankungen verursacht werden. Demenz ist eine der häufigsten Erkrankungen im Alter, die mit zunehmendem Gedächtnisverlust, Orientierungslosigkeit und Persönlichkeitsveränderungen einhergeht. Senioren mit Demenz können sich plötzlich aggressiv, misstrauisch oder ängstlich verhalten.
„Diese Verhaltensweisen sind oft nicht absichtlich, sondern Ausdruck der inneren Verwirrung und des Verlustes an Kontrolle über das eigene Leben. Betreuungskräfte stehen hier vor der Aufgabe, Verständnis für die Situation der Betroffenen aufzubringen und gleichzeitig ruhig und besonnen zu reagieren, um die Situation nicht weiter zu eskalieren.“ Das erklärt Stefan Lux, Geschäftsführer der SHD Seniorenhilfe Dortmund und SHD Seniorenhilfe Rhein-Nahe, einem Spezialdienstleister für die Vermittlung von Kräften in der Betreuung in häuslicher Gemeinschaft (www.shd-dortmund.de und www.shd-rhein-nahe.de). Das Unternehmen stellt an Rhein und Ruhr, in Westfalen und in der Region Rhein-Nahe für Senioren Betreuungskräfte für ein 24-Stunden-Konzept zur Verfügung und ist auch als Dienstleister für Entlastungen im Alltag gemäß Sozialgesetzbuch anerkannt. Stefan Lux ist auch Vorsitzender des Branchenverbandes VHBP – Bundesverband für häusliche Betreuung und Pflege e.V.
Umgang mit schwierigen Senioren durch die Betreuungskräfte
Eine wichtige Strategie im Umgang mit solchen Verhaltensweisen ist die Schaffung einer stabilen und sicheren Umgebung. Eine feste Tagesstruktur, wiederkehrende Rituale und vertraute Gegenstände können dazu beitragen, das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln. Die Betreuungskräfte sollten darauf achten, Stressfaktoren wie Lärm oder hektische Aktivitäten zu vermeiden und den Tagesablauf ruhig und überschaubar zu gestalten. Kommunikation ist ein weiterer zentraler Aspekt. Hier gilt es, auf die Bedürfnisse und Emotionen der Senioren einzugehen und ihnen zu vermitteln, dass ihre Gefühle wichtig sind. Einfühlsames Zuhören und das Verwenden einfacher, klarer Sätze helfen, Missverständnisse zu vermeiden und die Vertrauensbasis zu stärken.
„Neben dem Umgang mit demenzbedingten Verhaltensänderungen können auch depressive Verstimmungen oder Apathie bei älteren Menschen eine Herausforderung darstellen. Viele Senioren leiden unter Einsamkeit, Trauer über den Verlust von Angehörigen oder das Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden. Solche Emotionen können sich in Antriebslosigkeit, sozialem Rückzug oder gar in einer völligen Ablehnung von Hilfe und Unterstützung äußern“, erklärt Stefan Lux weiter. Hier sei es wichtig, den Betroffenen mit viel Geduld und Empathie zu begegnen und ihnen das Gefühl zu geben, dass sie wertgeschätzt und verstanden würden. Aktivitäten, die Freude bereiteten und die Lebensgeister weckten, wie Spaziergänge, gemeinsames Kochen oder kreative Tätigkeiten, könnten helfen, depressive Stimmungen zu lindern und wieder Lebensfreude zu vermitteln.
Angehörige spielen eine wichtige Rolle in der häuslichen Betreuung
Eine weitere häufige Herausforderung in der häuslichen Betreuung ist der Umgang mit körperlichen Einschränkungen und chronischen Schmerzen, die zu Frustration und Gereiztheit führen können. Senioren, die einst ein aktives Leben führten, fühlen sich oft durch ihre körperlichen Gebrechen eingeschränkt und sind frustriert über den Verlust ihrer Selbstständigkeit. Diese Gefühle können sich in gereiztem Verhalten, Ungeduld oder gar in verbalen Aggressionen gegenüber den Betreuungskräften äußern. In solchen Situationen ist es wichtig, den Senioren das Gefühl von Kontrolle über ihr eigenes Leben zurückzugeben, indem sie in Entscheidungen einbezogen werden und kleine Aufgaben, die ihren Fähigkeiten entsprechen, übernehmen können. Regelmäßige Gespräche, in denen die Betreuungspersonen geduldig und verständnisvoll auf die Sorgen und Ängste der Senioren eingehen, können helfen, die innere Anspannung zu lösen und ein positives Selbstbild zu fördern.
Auch Angehörige spielen nach der Erfahrung des SHD-Geschäftsführers eine wichtige Rolle in der häuslichen Betreuung und können durch ihre eigenen emotionalen Herausforderungen zur Belastung der Pflegesituation beitragen. „Oft sind sie hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, die bestmögliche Pflege für ihre Lieben sicherzustellen, und dem Gefühl der Überforderung. Betreuungskräfte müssen hier oft eine Vermittlerrolle einnehmen, indem sie die Angehörigen über den Zustand des Seniors informieren, auf ihre eigenen Bedürfnisse achten und Unterstützung anbieten. Ein offenes und respektvolles Miteinander kann dazu beitragen, Missverständnisse und Konflikte zu vermeiden und eine harmonische Zusammenarbeit zu fördern.“
Auf hohe Qualität bei den Betreuungspersonen setzen
Für ihn ist daher wichtig, in der Seniorenbetreuung in häuslicher Gemeinschaft auf hohe Qualität bei den Betreuungspersonen zu setzen. Das ist ein absolutes Leistungsversprechen der SHD Seniorenhilfe, betont Stefan Lux. „Die häusliche Umgebung vermittelt Sicherheit und Geborgenheit und erleichtert es den Betroffenen, sich zurechtzufinden. Gleichzeitig fördert die häusliche Betreuung die soziale Teilhabe und verhindert die Isolation, die in stationären Pflegeeinrichtungen oft ein Problem darstellt. Die individuelle Betreuung kann flexibel an die Bedürfnisse der Senioren angepasst werden, was eine persönlichere und umfassendere Pflege ermöglicht. Dafür braucht es umfassende Kompetenzen in der Betreuung, die wir unseren Betreuungskräften vermitteln und bei diesen ständig weiterentwickeln.“