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Bei der Vaskulären Demenz handelt es sich um die zweithäufigste Demenzform nach der Alzheimer-Krankheit. Sie wird durch Durchblutungsstörungen im Gehirn verursacht. Diese Störungen, oft infolge von Schlaganfällen oder chronisch verengten Blutgefäßen, führen zum Absterben von Nervenzellen im Gehirn.

Im Gegensatz zur eher schleichenden Entwicklung der Alzheimer-Krankheit können die Symptome der vaskulären Demenz plötzlich nach einem Schlaganfall auftreten oder sich in schrittweisen, treppenförmigen Verschlechterungen zeigen. Die beeinträchtigten Hirnfunktionen hängen davon ab, welche Bereiche des Gehirns von den Durchblutungsstörungen betroffen sind.

 

Bedeutung für die Pflege

Die Pflege von Menschen mit Vaskulärer Demenz erfordert besondere Aufmerksamkeit auf die körperliche Gesundheit und die Prävention weiterer Schlaganfälle und Krankheiten. Pflegekräfte und pflegende Angehörige sollten die ärztlich verordneten Maßnahmen zur Kontrolle von Bluthochdruck, Diabetes und hohen Cholesterinwerten genau befolgen.

Da die geistigen Fähigkeiten oft schwanken und das Gedächtnis nicht immer das Hauptproblem ist, kann es hilfreich sein, sich auf die Organisation des Alltags und die kognitive Stimulation zu konzentrieren. Klare Strukturen, Checklisten und visuelle Hilfen unterstützen Betroffene. Da motorische Einschränkungen wie Lähmungen oder Gangunsicherheit häufig sind, sollte unbedingt  Sturzprophylaxe betrieben werden, um die Mobilität so lange wie möglich zu erhalten.

 

Gute und schlechte Tage bei Vaskulärer Demenz

Menschen mit vaskulärer Demenz können durchaus gute und schlechte Tage haben. Dieser Zustand, der oft als „fluktuierender Verlauf“ beschrieben wird, ist ein charakteristisches Merkmal dieser Demenzform.

Die kognitiven Fähigkeiten und das Verhalten können von Tag zu Tag, manchmal sogar innerhalb eines Tages, stark schwanken. An einem guten Tag können Betroffene klarer denken, sich besser an Dinge erinnern und selbstständiger sein. An einem schlechten Tag können Verwirrung, Orientierungslosigkeit und Schwierigkeiten bei der Kommunikation deutlich zunehmen.

Diese Schwankungen hängen oft direkt mit der Durchblutung des Gehirns und anderen körperlichen Faktoren zusammen. Ein schlechter Tag könnte beispielsweise durch einen unkontrollierten Blutzucker, einen schwankenden Blutdruck, eine schlechte Nachtruhe, eine Infektion oder sogar durch Dehydrierung ausgelöst werden. Für Pflegende ist es wichtig, die Ursachen für solche Schwankungen zu beobachten und festzustellen, ob ein körperliches Problem dahintersteckt, das medizinisch behandelt werden muss. Ein stabiler Tagesablauf und eine gute Kontrolle der Grunderkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes können dazu beitragen, die Anzahl der schlechten Tage zu reduzieren.

 

Diagnose

Die Diagnose der vaskulären Demenz basiert auf den Symptomen, der Krankengeschichte und bildgebenden Verfahren. Ärzte beurteilen die kognitiven Fähigkeiten und suchen nach Anzeichen, die auf Schlaganfälle oder andere Durchblutungsstörungen hindeuten. Ein zentraler Baustein der Diagnose sind bildgebende Verfahren wie MRT (Magnetresonanztomographie) oder CT (Computertomographie). Diese Aufnahmen zeigen Areale, die durch Durchblutungsstörungen geschädigt wurden (sogenannte Infarkte). Das Muster der kognitiven Beeinträchtigungen, das oft ungleichmäßig ist und motorische Probleme einschließt, hilft ebenfalls bei der Abgrenzung zu anderen Demenzarten.

 

Therapiemöglichkeiten

Die Behandlung der vaskulären Demenz zielt in erster Linie darauf ab, die Risikofaktoren zu kontrollieren und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Dies umfasst die medikamentöse Behandlung von Bluthochdruck, Diabetes, hohem Cholesterin und Herzrhythmusstörungen.

Auch Medikamente zur Blutverdünnung können verschrieben werden, um weiteren Schlaganfällen vorzubeugen. Es gibt keine spezifischen Medikamente, die die Vaskuläre Demenz heilen, jedoch können bestimmte Substanzen, die auch bei der Alzheimer-Krankheit eingesetzt werden, manchmal eine positive Wirkung haben. Wichtiger ist die nicht-medikamentöse Therapie, die Gedächtnistraining, Ergotherapie und Physiotherapie umfasst. Eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung ist ebenfalls hilfreich.