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Anerkannt nach § 45a SGB XI. Sie können mit der Pflegekasse abrechnen.

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Medizinische Fachpflege wird häufig auch Krankenpflege genannt. Medizinische Fachpflege ist eine hochqualifizierte Form der häuslichen Pflege, die über die Leistungen der Grundpflege weit hinausgeht. Sie darf nur von speziell ausgebildeten Pflegefachkräften wie Gesundheits- und Krankenpflegern oder Kinderkrankenpflegern durchgeführt werden. Das Hauptziel medizinischer Fachpflege ist die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit komplexen oder chronischen Erkrankungen direkt in ihrer vertrauten Umgebung. Diese Art der Pflege erfordert ein hohes Maß an fachlichem Wissen und technischer Fertigkeit, um eine stationäre Behandlung im Krankenhaus zu vermeiden oder die Überleitung nach einem Klinikaufenthalt zu erleichtern. Medizinische Fachpflegekräfte arbeiten häufig für einen ambulanten Pflegedienst.

 

Leistungen der medizinischen Fachpflege

Die Anwendungsbereiche der medizinischen Fachpflege sind vielfältig und umfassen Situationen, die eine kontinuierliche oder regelmäßige Überwachung und Versorgung durch Fachpersonal erfordern. Dazu gehören komplexe Aufgaben wie die Versorgung von Trachealkanülen, die Beatmungspflege, die Betreuung von künstlichen Zugängen (z. B. Portkatheter), die künstliche Ernährung wie auch vermeintlich einfache Aufgaben wie die Verabreichung von Medikamenten oder Infusionen sowie die Wundversorgung bei chronischen Wunden. Die Leistungen der medizinischen Fachpflege werden ärztlich verordnet und sind auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten, um die Lebensqualität zu erhalten und Komplikationen vorzubeugen.

 

Finanzierung und Organisation

Die Kosten für die medizinische Fachpflege werden in der Regel vollständig von der Krankenkasse übernommen, da sie als medizinisch notwendige Leistung gilt. Die Voraussetzung dafür ist eine ärztliche Verordnung für die häusliche Krankenpflege, die den Bedarf und den Umfang der Leistungen begründet. Pflegedienste, die medizinische Fachpflege anbieten, müssen dafür eine gesonderte Zulassung durch die Krankenkassen besitzen. Sie koordinieren die Pflegeeinsätze, erstellen Pflegepläne in Absprache mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten und gewährleisten eine lückenlose Versorgung rund um die Uhr, falls der Gesundheitszustand dies erforderlich macht.

 

24-Stunden-Betreuung als Ergänzung der medizinischen Fachpflege

Die medizinische Fachpflege muss von den Aufgaben einer Betreuungskraft im Rahmen der 24-Stunden-Betreuung abgegrenzt werden. Betreuungskräfte in der 24 Stunden Betreuung sind in der Regel für die Grundpflege und hauswirtschaftliche Tätigkeiten zuständig. Sie übernehmen Aufgaben wie die Unterstützung bei der Körperhygiene, beim An- und Auskleiden oder bei der Zubereitung von Mahlzeiten. Da die medizinische Fachpflege ein hohes Maß an medizinischem Wissen und speziellen Fertigkeiten erfordert, dürfen Betreuungskräfte diese Tätigkeiten nicht durchführen. Die Ausübung dieser pflegerischen Tätigkeiten ist in Deutschland gesetzlich nur examinierten Pflegefachkräften vorbehalten, um die Patientensicherheit zu gewährleisten und gesundheitliche Risiken zu vermeiden. Allerdings kann der regelmäßige Besuch eines ambulanten Pflegedienstes für die medizinische Fachpflege sehr gut mit einer 24-Stunden-Betreuung kombiniert werden und sich ergänzen.

 

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