Der Medikamentenplan oder Medikationsplan ist ein Hilfsmittel für Menschen, die vorübergehend oder dauerhaft regelmäßig Medikamente einnehmen oder für Angehörige organisieren müssen. Der Medikamentenplan erleichtert die Dokumentation von Einnahmezeiten und Dosierungen. Außerdem kann der Plan bei der Abstimmung mit dem Arzt oder der Apotheke helfen und Wechselwirkungen vermeiden.
Die korrekte Einnahme von Medikamenten erfordert eine sorgfältige Organisation, besonders bei mehreren Arzneimitteln und Präparaten. Durch die Struktur eines Medikamentenplans kann sich jeder einen Überblick über Dosierungen, Einnahmezeiten und mögliche Interaktionen verschaffen. Die Medikationsliste bildet die Grundlage für eine sichere Medikation und ist ein unverzichtbares Werkzeug im Pflegemanagement, sowohl für professionelle als auch für private Pflegekräfte.
Wer sollte einen Medikamentenplan führen?
Ein Medikationsplan ist für verschiedene Personengruppen von großem Nutzen:
- Personen mit regelmäßiger Medikation: Der Plan hilft Patienten, die dauerhaft oder neu verschriebene Medikamente einnehmen müssen, den Überblick zu behalten.
- Pflegende Angehörige: Sie können mit einem Plan die Medikamentengabe sicherstellen und im Falle ihrer Verhinderung (z. B. durch Verhinderungspflege) eine lückenlose Versorgung gewährleisten.
- Betreute Personen in Tagespflege-Einrichtungen: Der Plan sorgt dafür, dass auch außerhalb des häuslichen Umfelds die Medikamente korrekt verabreicht werden.
Welche Informationen enthält ein Medikamentenplan?
Ein Medikationsplan wird in der Regel vom behandelnden Arzt erstellt und enthält folgende wesentliche Angaben:
- Medikamentenname und Wirkstoff: Klare Identifizierung des Arzneimittels.
- Einnahmezeitpunkt: Angabe, wann das Medikament eingenommen werden muss (z. B. morgens, mittags, abends).
- Darreichungsform und Dosierung: Informationen zur Art des Medikaments (z. B. Tablette, Tropfen) und zur Menge.
- Einnahmehinweise: Besondere Anweisungen, etwa zur Einnahme auf nüchternen Magen.
- Indikation: Der Grund für die Einnahme des Medikaments.
- Behandlungsdauer: Falls bekannt, der Zeitraum, für den das Medikament verordnet ist.
Digitale Medikamentenpläne und Apps
Neben der klassischen Papierform gibt es mittlerweile auch digitale Lösungen für die Medikamentenverwaltung. Der elektronische Medikationsplan, kurz eMP, ist eine digitale Version des Medikamentenplans. Er speichert alle relevanten Informationen über die Arzneimittel auf der elektronischen Gesundheitskarte. Ärzte können den Plan über die elektronische Patientenakte einsehen und aktualisieren, was zu einer verbesserten Informationsübertragung und einem geringeren bürokratischen Aufwand führt. Anspruch auf einen eMP haben Personen, die über einen Zeitraum von mindestens 28 Tagen mindestens drei verschreibungspflichtige Medikamente einnehmen müssen.
Zusätzlich sind Apps für Smartphones verfügbar, die die Medikamenteneinnahme erleichtern. Sie erinnern Patienten oder Pflegepersonen an die korrekten Einnahmezeiten, verwalten den Medikamentenvorrat und ermöglichen oft eine Dokumentation der Einnahmen. So kann jederzeit nachvollzogen werden, wann welches Medikament genommen wurde.
Der Medikamentenplan im Notfall
Eine Medikamentenliste ist nicht nur für den Alltag nützlich, sondern auch in Notfallsituationen von entscheidender Bedeutung. Sie ist ein wichtiger Bestandteil eines Notfallordners, der alle relevanten Patientendaten enthält. Eine Kopie der Medikamentenliste kann auch in einer Notfalldose oder Notfalltasche aufbewahrt werden. Taschen als auch Dosen sind Rettungskräften bekannt und ermöglichen es ihnen, im Ernstfall schnell auf lebenswichtige Informationen zuzugreifen, um beispielsweise gefährliche Wechselwirkungen zu vermeiden.
Medikamentenpläne werden von zahlreichen Anbietern zum Download bereitgestellt. Wer gleichzeitig mehr als drei ärztlich verordnete Medikamente über einen längeren Zeitraum einnehmen muss, hat Anspruch auf einen Medikationsplan