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Anerkannt nach § 45a SGB XI. Sie können mit der Pflegekasse abrechnen.

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Der Begriff Live-in-Betreuung, oft auch 24 Stunden Betreuung oder 24 Stunden Pflege genannt, beschreibt ein Betreuungsmodell in der häuslichen Pflege, bei dem eine Betreuungskraft mit im Haushalt der pflegebedürftigen Person lebt. Die Betreuungskraft steht dabei jedoch nicht rund um die Uhr zur Verfügung, sondern ist im Rahmen ihrer vertraglich vereinbarten Arbeitszeiten für die Pflege und Betreuung zuständig. Der Begriff „24 Stunden Betreuung“ wird in diesem Zusammenhang oft missverstanden. Eine kontinuierliche Arbeitsleistung über 24 Stunden ist jedoch rechtlich nicht zulässig und auch physisch nicht umsetzbar. Vielmehr bedeutet es, dass die Betreuungskraft im Notfall erreichbar ist und tagsüber für die pflegerischen und hauswirtschaftlichen Aufgaben zur Verfügung steht.

 

Aufgaben in der Live-in-Betreuung

Zunächst wird das Leistungsspektrum einer Live-In-Betreuung immer von der aktuellen Situation abhängig gemacht. Der Umfang der Aufgaben wird von seriösen Agenturen wie der SHD Seniorenhilfe Dortmund im Vorhinein analysiert und entsprechend geplant. Betreuungskräfte werden nach dem Umfang und der Art der Aufgaben sowie den Wünschen von Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen ausgewählt und eingesetzt.

Die Aufgaben einer Live-in-Betreuungskraft sind vielfältig und umfassen in der Regel die Unterstützung im Haushalt und die aktivierende Grundpflege. Ihre Tätigkeiten sind vertraglich festgelegt und unterscheiden sich von denen eines examinierten Pflegedienstes.

 

Grundpflege und aktivierende Unterstützung

Die Hauptaufgaben im Bereich der Grundpflege zielen darauf ab, die Selbstständigkeit der pflegebedürftigen Person so lange wie möglich zu erhalten. Dazu gehören:

 

Hauswirtschaftliche Versorgung

Ein wesentlicher Bestandteil der Live-in-Betreuung ist die Entlastung im Haushalt. Die Betreuungskraft übernimmt alle anfallenden hauswirtschaftlichen Tätigkeiten, die die pflegebedürftige Person nicht mehr selbst erledigen kann. Dazu zählen:

 

Aktivierende Alltagsgestaltung und soziale Betreuung

Neben den pflegerischen und hauswirtschaftlichen Aufgaben spielt die soziale Betreuung eine entscheidende Rolle. Sie trägt maßgeblich zur mentalen und emotionalen Gesundheit der pflegebedürftigen Person bei und beugt Einsamkeit vor. Diese Aufgaben umfassen:

 

Abgrenzung zur Behandlungspflege

Es ist wichtig zu verstehen, dass Betreuungskräfte in der Regel keine medizinische Behandlungspflege durchführen dürfen. Diese Aufgaben sind examinierter Pflegefachkräfte vorbehalten. Darunter fallen unter anderem:

Für diese Tätigkeiten ist weiterhin die Unterstützung durch einen ambulanten Pflegedienst erforderlich, um die Sicherheit und fachgerechte Versorgung des Pflegebedürftigen zu gewährleisten. Der Besuch vom ambulanten Pflegedienst kann jedoch sehr gut mit einer Live-In-Betreuung kombiniert werden.

 

Vorteile der Live-in-Betreuung

Das Betreuungsmodell der 24-Stunden-Betreuung ist für viele pflegebedürftige Menschen attraktiv, da es ihnen ermöglicht, in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung zu bleiben und gleichzeitig eine kontinuierliche Unterstützung zu haben. Es ist oft eine Alternative zum Umzug in ein Pflegeheim.

Bei der Live-in-Betreuung wird in den meisten Fällen ausländische Betreuungskräfte vermittelt. Die Betreuungskräfte stammen häufig aus EU-Ländern und werden entweder als Angestellte eines Unternehmens entsandt oder sind, wie bei der SHD Dortmund, als selbstständige Kräfte tätig. Für die pflegenden Angehörigen ist es wichtig, die rechtliche Situation der Betreuungskraft zu klären, um sicherzustellen, dass die Beschäftigung den gesetzlichen Vorschriften, insbesondere dem Arbeitsrecht und der Sozialversicherung, entspricht. Eine rechtskonforme Beschäftigung sichert sowohl die Rechte der Betreuungskraft als auch die der pflegebedürftigen Person ab.

Die Kosten für die Live-in-Betreuung werden nicht explizit von der Pflegeversicherung übernommen. Pflegebedürftige können jedoch das Pflegegeld und die Entlastungsleistungen nutzen, um einen Teil der Kosten zu finanzieren. Es besteht auch die Möglichkeit, die sogenannten Kombinationsleistungen in Anspruch zu nehmen, bei denen das Pflegegeld und ambulante Pflegesachleistungen kombiniert werden, um die Betreuung umfassender zu gestalten. Eine Live-In-Betreuung ist in den meisten Fällen viel günstiger als eine stationäre Unterbringung.

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