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Anerkannt nach § 45a SGB XI. Sie können mit der Pflegekasse abrechnen.

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Die Finalpflege bezeichnet die umfassende Betreuung und Versorgung von Menschen in der letzten Lebensphase, also in den letzten Tagen und Stunden ihres Lebens. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der Palliativpflege und wird dann eingesetzt, wenn kurative oder lebensverlängernde Maßnahmen nicht mehr im Vordergrund stehen. Bei der Finalpflege liegt der Fokus ausschließlich auf der Linderung von Symptomen und der Gewährleistung der bestmöglichen Lebensqualität bis zum Tod. Die Finalpflege soll Sterbenden ein würdevolles und schmerzfreies Verabschieden ermöglichen, Bedürfnisse in körperlicher, psychischer, sozialer und spiritueller Hinsicht erfüllen und auch die Angehörigen in dieser herausfordernden Zeit zu unterstützen.

 

Wer darf eine Finalpflege durchführen?

 

Die Finalpflege erfordert ein hohes Maß an Sensibilität, Empathie und Fachkompetenz von allen Beteiligten, insbesondere von Pflegekräften und Ärzten. Die individuellen Wünsche und Bedürfnisse von Sterbenden stehen dabei im Mittelpunkt. Es geht darum, Symptome wie Schmerzen, Atemnot, Übelkeit oder Unruhe zu erkennen und effektiv zu behandeln, damit Leiden minimiert werden. Gleichzeitig ist aber auch die psychische und spirituelle Begleitung von großer Bedeutung: Potenzielle Ängste und Sorgen von Sterbenden und Angehörigen müssen wahrgenommen und nach Möglichkeit beseitigt werden. Dies kann durch Gespräche, das Schaffen einer ruhigen und vertrauten Umgebung oder die Einbeziehung von Seelsorgern und anderen spirituellen Begleitern geschehen.

Ein wichtiger Aspekt der Finalpflege ist Kommunikation. Offene und ehrliche Gespräche mit Sterbenden und Angehörigen über den nahenden Tod und die damit verbundenen Bedürfnisse sind wichtig, damit Wünsche geäußert und Entscheidungen getroffen werden können. Auch die Einbeziehung von Angehörigen in den Pflegealltag kann für alle Beteiligten tröstlich sein und helfen, den Abschiedsprozess gemeinsam zu gestalten. Die Finalpflege kann sowohl im häuslichen Umfeld, in Pflegeheimen, Hospizen als auch auf Palliativstationen im Krankenhaus stattfinden, wobei der bevorzugte Ort von Sterbenden und individuelle Bedürfnisse berücksichtigt werden sollten. Ziel ist es, eine Atmosphäre der Ruhe, des Friedens und der Geborgenheit zu schaffen, in der Sterbende sich sicher und umsorgt fühlen können, bis der letzte Atemzug genommen wird.

 

Was ist der Unterschied zwischen Finalpflege und Palliativpflege?

Palliativpflege beginnt, wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist und zielt darauf ab, die Lebensqualität von Menschen mit unheilbaren Erkrankungen und ihren Angehörigen umfassend zu verbessern, indem Symptome gelindert und psychosoziale Unterstützung geboten wird. Finalpflege hingegen bezieht sich auf die Versorgung in den allerletzten Tagen und Stunden des Lebens, mit dem primären Fokus auf Linderung von Leid und Begleitung von Sterbenden und Angehörigen im unmittelbaren Abschiedsprozess. Finalpflege ist somit ein Teil der Palliativpflege in der finalen Lebensphase.

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