Die meisten Demenzerkrankungen sind fortschreitend und unheilbar. Medikamente und Therapien können den Krankheitsverlauf jedoch verlangsamen. Daher ist eine frühzeitige Diagnose entscheidend, um Betroffenen die Möglichkeit zu geben, sich in ärztliche Behandlung zu begeben und länger selbstständig zu leben. Die ersten Anzeichen einer Demenz sind über die typische Vergesslichkeit hinaus oft vage und werden sowohl von Betroffenen als auch von Angehörigen verharmlost oder ignoriert.
Wir wollen deshalb die gängigsten Demenz-Tests kurz erläutern.
Wichtiger Hinweis: Es ist immer zu beachten, dass ein selbst durchgeführter Demenz-Test niemals einen Arztbesuch ersetzen kann. Nur ein Arzt kann durch Anamnese, Laboruntersuchungen und andere Diagnosemethoden eine Demenzerkrankung sicher diagnostizieren. Die Ergebnisse eines Demenz-Tests sollten hingegen zum Anlass genommen werden, einen Verdacht weiter zu verfolgen.
Das Wichtigste im Überblick
Demenz ist nicht heilbar, kann aber bei früher Diagnose durch Therapien verlangsamt werden.
Erste Anzeichen wie Vergesslichkeit, Orientierungslosigkeit oder Stimmungsschwankungen sollten ernst genommen werden.
Tests wie der Uhrentest, MMST, DemTect, TFDD und SKT helfen bei der Früherkennung, ersetzen aber keine ärztliche Diagnose.
Gentests und Bluttests zur Alzheimer-Früherkennung befinden sich in der Entwicklung, sind aber noch nicht breit verfügbar.
Eine ärztliche Abklärung bei Verdacht ist immer notwendig, auch nach einem auffälligen Test.
Früh erkannte Demenz erlaubt wirksamere Therapie und bessere Planung für Betroffene und Angehörige.
Die 24-Stunden-Betreuung von SHD bietet Demenzkranken Sicherheit im vertrauten Umfeld und entlastet Angehörige.
Welche Anzeichen sprechen für die Entwicklung einer Demenz?
Demenzielle Erkrankungen führen zu einer fortschreitenden Verschlechterung der geistigen Leistungsfähigkeit und betreffen insbesondere ältere Menschen. Frühwarnzeichen können helfen, die eigene geistige Leistung einzuschätzen oder bei Verdacht auf Demenz frühzeitig zu reagieren. Dazu gehören:
- Aussetzer im Kurzzeitgedächtnis
- auffälliges Verhalten
- Wortfindungsstörungen
- Schwierigkeiten in der Orientierung
- allgemeine Vergesslichkeit
- Stimmungsschwankungen
Betroffene können Namen, Zahlen oder Begriffe, mit denen sie sich vor Kurzem noch beschäftigt haben, nicht mehr wiedergeben. Vormals gesellige Menschen ziehen sich zurück und zeigen ihrer Umgebung ein verändertes Wesen. Auch Wortfindungsstörungen und Probleme mit der Orientierung können auf eine Demenz hinweisen. Betroffene erkennen plötzlich nicht mehr den Weg von der Bank nach Hause oder wechseln ihre Stimmung vermeintlich grundlos zwischen vertauensselig zu misstrauisch oder euphorisch bis trübsinnig.
Treten solche Anzeichen über einen Zeitraum von sechs Monaten wiederholt auf, könnte eine Demenz vorliegen. In diesem Fall sollte eine gründliche ärztliche Untersuchung erfolgen.
Welche Demenz-Tests gibt es?
Um eine aussagekräftige Diagnose der Alzheimer Krankheit oder einer anderen Demenzerkrankung zu stellen, reicht ein einzelner Test nicht aus. Stattdessen sind mehrere Untersuchungen und psychometrische Tests erforderlich. Durch psychometrische Tests können Experten individuelle Verhaltensweisen analysieren, die durch künstlich hervorgerufene Situationen ausgelöst werden. In einer solchen Testumgebung lassen sich Einbußen in der mentalen Leistung erkennen und frühzeitig behandeln.
Es gibt verschiedene psychometrische Testverfahren, die überwiegend von Neurologen, Psychologen, Hausärzten und medizinisch geschulten Mitarbeitern durchgeführt werden:
Der Uhrentest nach Shulman
Der Uhrentest nach Shulman ist ein Instrument zur Früherkennung von Demenz, das mentale Funktionen wie räumliche Wahrnehmung, Planung und Organisation überprüft. Die Testperson erhält ein Blatt Papier mit einem Kreis und wird gebeten, die Zahlen einer Uhr einzutragen und eine bestimmte Zeit mit den Zeigern darzustellen. Die Analyse erfolgt anhand einer Skala, die die Genauigkeit der Zahlenanordnung, die korrekte Darstellung der Zeiger und die Gesamtgestaltung der Uhr bewertet. Ein auffälliges Ergebnis kann auf geistige Beeinträchtigungen hinweisen, die weitere Untersuchungen erforderlich machen. Es ist wichtig zu beachten, dass der Uhrentest ein Screening-Verfahren ist und keine abschließende Diagnose liefert. Die Durchführung und Auswertung sollte von geschultem Personal erfolgen, um genaue Ergebnisse zu gewährleisten.
Der Mini Mental Status Test (MMST) nach Folstein
Der Mini-Mental-Status-Test (MMST) nach Folstein ist ein weit verbreiteter Test zur Beurteilung des geistigen Zustands einer Person und wird häufig zur Früherkennung von Demenz eingesetzt. Er prüft verschiedene Bereiche der mentalen Funktion, darunter Orientierung, Merkfähigkeit, Geistesgegenwart, Rechnen, Sprache und visuell-räumliche Begabungen. Die Durchführung des Mini-Mental-Status-Tests beinhaltet eine Reihe von Fragen und Aufgaben, die darauf abzielen, die Fähigkeit eines Patienten zu bewerten, sich zu orientieren (z. B. nach Ort und Zeit), sich Begriffe zu merken und abzurufen, einfache Rechenaufgaben zu lösen, Sprache zu verstehen und zu verwenden sowie visuell-räumliche Aufgaben zu bewältigen.
Die Interpretation des MMST erfolgt anhand einer Skala mit Punkten, wobei eine höhere Anzahl an Punkten auf eine bessere mentale Funktion hinweist. Niedrigere Punkte können auf eine geistige Beeinträchtigung hindeuten, die weitere Untersuchungen erforderlich macht. Es ist wichtig zu betonen, dass der MMST ein Screening-Verfahren ist und ebenfalls keine abschließende Diagnose einer Demenz ermöglicht. Er dient dazu, potenzielle rationale Probleme zu identifizieren, die dann durch umfassendere neurologische und neuropsychologische Untersuchungen abgeklärt werden können. Die Auswertung des MMST sollte von ebenfalls geschultem medizinischem Fachpersonal durchgeführt werden, um genaue Ergebnisse zu gewährleisten.
Der Demenz-Detektions-Test (DemTec-Test)
Der DemTect-Test, oder Demenz-Detektions-Test, dient als Screening-Verfahren zur Früherkennung von Demenz. Er untersucht verschiedene mentale Fähigkeiten, darunter Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Sprachverständnis. Der Test erfordert keine speziellen Fachkenntnisse und dauert in der Regel nur wenige Minuten. Er besteht aus mehreren Aufgaben, die die kognitive Leistungsfähigkeit der Patienten erfassen. Hierzu gehören beispielsweise das Merken von Wörtern, das Wiederholen von Zahlenreihen und das Benennen von Gegenständen.
Die Auswertung des DemTect-Tests erfolgt anhand einer Punkteskala, wobei die erreichte Punktzahl Aufschluss über den geistigen Zustand der Testperson gibt. Ein niedrigeres Ergebnis kann auf eine mögliche Demenz hindeuten, während ein höheres oder maximales Ergebnis eher auf eine normale kognitive Funktion hinweist. Als Screening-Methode lässt auch der DemTec-Test keine Diagnose zu. Bei einem auffälligen Ergebnis sollte eine umfassende neurologische Untersuchung durch einen Facharzt erfolgen, um eine genaue Diagnose zu stellen und geeignete Behandlungsmaßnahmen einzuleiten. Der DemTect-Test kann jedoch ein wertvolles Hilfsmittel sein, um frühzeitig auf mögliche kognitive Beeinträchtigungen aufmerksam zu werden.
Der TFDD-Test (Test zur Früherkennung von Demenzen mit Depressionsabgrenzung)
Der Test zur Früherkennung von Demenzen mit Depressionsabgrenzung (TFDD) dient als Testverfahren, um erste Anzeichen einer Demenz zu erkennen und gleichzeitig eine Depression als mögliche Ursache für kognitive Beeinträchtigungen auszuschließen.
Der TFDD kombiniert die Beurteilung kognitiver Leistungen mit der Erfassung depressiver Anzeichen. Er untersucht verschiedene Bereiche der geistigen Funktion, darunter Merkfähigkeit, Aufmerksamkeit, sprachliche Fähigkeiten und räumliches Vorstellungsvermögen. Zusätzlich werden Aspekte wie Stimmung, Antrieb und Interessen bewertet, um Hinweise auf eine mögliche Depression zu erhalten. Der TFDD-Test erfordert keine aufwendige technische Ausstattung und kann in relativ kurzer Zeit erfolgen. Die Auswertung erfolgt anhand standardisierter Kriterien, die eine Bewertung der geistigen und depressiven Symptome ermöglichen.
Ein auffälliges Ergebnis im TFDD kann auf eine Demenz oder eine Depression hindeuten, jedoch ersetzt der Test keine umfassende klinische Untersuchung. Bei Verdacht auf eine Demenz oder Depression sind weitere diagnostische Maßnahmen erforderlich, um eine genaue Diagnose zu stellen und eine mögliche Therapie einzuleiten. Der TFDD-Test kann jedoch sinnvoll sein, um früh auf kognitive Beeinträchtigungen und depressive Anzeichen aufmerksam zu machen, was eine gezielte Abklärung leichter macht.
Der Syndrom-Kurztest (SKT) nach Erzigkeit
Der Syndrom-Kurztest (SKT) nach Erzigkeit dient zur Erfassung von Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsstörungen. Er ist ein leichter Test zur Früherkennung von geistigen Beeinträchtigungen, wie sie bei Demenzerkrankungen auftreten können. Mit dem SKT-Test werden verschiedene Aspekte der mentalen Leistungsfähigkeit untersucht, darunter die unmittelbare und verzögerte Merkfähigkeit sowie die Fähigkeit zur Aufmerksamkeitslenkung und Informationsverarbeitung. Das Testverfahren erfolgt standardisiert und umfasst mehrere Aufgaben zur Überprüfung der intellektuellen Bereiche.
Die Auswertung des SKT erfolgt anhand von Normwerten, die eine Beurteilung der individuellen Leistung im Vergleich zu einer altersgemäßen Vergleichsgruppe ermöglichen. Ein auffälliges Ergebnis kann auf eine kognitive Beeinträchtigung hinweisen, die weitere diagnostische Maßnahmen erforderlich macht. Der SKT-Test ist ein Screening-Verfahren und ermöglicht keine abschließende Diagnose. Er dient dazu, potenzielle kognitive Probleme zu identifizieren, die dann durch umfassendere neurologische und neuropsychologische Untersuchungen abgeklärt werden können. Die Durchführung und Auswertung des SKT wird von medizinischem Fachpersonal durchgeführt, um genaue Ergebnisse zu gewährleisten.
Gentests und Bluttests bei Verdacht auf Alzheimer Krankheit
Die Forschung arbeitet an der Entwicklung von Tests, um Alzheimer und andere Demenzerkrankungen möglichst frühzeitig zu erkennen. Ein in den USA entwickelter Alzheimer-Bluttest sorgte vor einigen Jahren für Aufsehen. Er soll anhand der Konzentration bestimmter Blutfette eine Alzheimer-Erkrankung bis zu drei Jahre vor Ausbruch vorhersagen können. Auch Forschungsergebnisse aus Göttingen deuten darauf hin, dass vor Ausbruch der Alzheimer-Krankheit spezifische Eiweiße im Blut nachweisbar sind, was die Hoffnung auf einen aussagekräftigen Bluttest nährt. Bisher sind solche Bluttests jedoch selten verfügbar und sehr kostspielig.
Bei einem kleinen Teil der bekannten Alzheimer-Fälle wurde eine erbliche Veranlagung nachgewiesen. Bei dieser Form der Erkrankung tritt sie in der Regel vor dem 60. Lebensjahr auf. Kann bei Betroffenen das entsprechende Gen nachgewiesen werden, empfiehlt es sich, dass sich auch Angehörige untersuchen lassen. Dieser genetische Nachweistest gilt als zuverlässig und kann ab einem Alter von mindestens 18 Jahren durchgeführt werden.
Frühzeitige Erkennung hilft bei der Behandlung
Obwohl Demenzerkrankungen wie die Alzheimer Krankheit oder die vaskuläre Demenz nicht heilbar sind, können geeignete Therapien die Symptome lindern und den fortschreitenden Verlauf verlangsamen.
Eine frühzeitige Erkennung von Demenz ermöglicht es, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen, da Behandlungen in frühen Stadien oft wirksamer sind. Je früher eine Therapie beginnt, desto besser sind die Chancen, den Verlauf hinauszuzögern. Je nach Demenzform werden häufig Medikamente wie Antidementiva, Neuroleptika und Antidepressiva eingesetzt. Zusätzlich zu Medikamenten können kognitive Trainings, Ergotherapien und Psychotherapien die Therapie unterstützen. Das Ziel aller Demenztherapien ist es, den Betroffenen so lange wie möglich ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben zu ermöglichen. Betroffene und ihre Familien können bei einer frühen Diagnose rechtzeitig notwendige Vorkehrungen treffen, um die Lebensqualität zu erhalten und die Selbstständigkeit so lange wie möglich zu bewahren. Zudem ermöglicht eine frühe Diagnose den Zugang zu wichtigen Unterstützungsangeboten und hilft, andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen auszuschließen.
Wenn ein bestimmtes Stadium der Demenz erreicht ist, muss über Betreuungsmöglichkeiten nachgedacht werden:
Die 24 Stunden Betreuung der SHD Seniorenhilfe Dortmund umfasst neben der Grundpflege auch hauswirtschaftliche Aufgaben wie die Zubereitung von Mahlzeiten. Das Betreuungspersonal wohnt dabei im Haushalt des Betroffenen, was insbesondere Menschen mit Demenz entgegenkommt. Sie bleiben in ihrer gewohnten Umgebung, was Geborgenheit und Sicherheit vermittelt. Informieren Sie sich jetzt über die weiteren Vorteile einer 24 Stunden Betreuung beim Team der SHD Seniorenhilfe Dortmund!