Das Pflegeassessment ist nicht nur ein wichtiger Begriff, sondern ein entscheidender Bestandteil in der Pflege. Es handelt sich dabei um einen von Pflegekräften angewendeten systematischen Prozess, bei dem der Gesundheitszustand eines Pflegebedürftigen oder Patienten dokumentiert und bewertet wird. Unterteilt wird das Pflegeassessment in das primäre Assessment, das zu Beginn und bei der ersten Begegnung mit Pflegebedürftigen durchgeführt wird, und das fortlaufend während der Pflege erfolgende sekundäre Assessment.
Ein grundlegendes Pflegeassessment umfasst das Sammeln und Analysieren von Informationen und Daten, die für die Planung und Durchführung der Pflege benötigt werden. Aus den Daten lässt es sich für Pflegekräfte leichter nachvollziehen, welche Bedürfnisse und Ressourcen Pflegebedürftige haben.
Zu den besonders wichtigen Aspekten des Pflegeassessments gehören
- Beobachtungen: Pflegekräfte beobachten Pflegebedürftige, um potenzielle emotionale, physische und soziale Informationen zu erhalten.
- Gespräche: Eine effektive Kommunikation mit Pflegebedürftigen und Angehörigen ist für die Planung und Durchführung der Pflege unerlässlich.
- Aufzeichnung: Alle gesammelten Daten und Informationen müssen detailliert dokumentiert werden.
Eine vertieftes Pflegeassessment berücksichtigt auch spirituelle, kulturelle und psychosoziale Aspekte. So kann sichergestellt werden, dass Pflegeaufgaben individuell angepasst werden können, um alle Bedürfnisse zu berücksichtigen.
Durchführung eines Pflegeassessments
Zu Beginn eines Pflegeassessments werden Daten über Pflegebedürftige oder Patienten gesammelt. Hierzu gehören neben den Lebensgewohnheiten auch die Krankengeschichte oder das aktuelle Beschwerde-Bild. Im Anschluss daran erfolgt durch die Pflegekraft eine körperliche Untersuchung. Die Resultate aus Datensammlung und Untersuchen werden zur Bestimmung des Pflegebedarfs analysiert. Anhand dieser Informationen kann ein individueller Pflegeplan erstellt werden.
Zu den verwendeten Instrumenten beim Pflegeassessment gehören Assessmentbögen, Checklisten und standardisierte Skalen. Hilfreich sind u.a. der Barthel-Index, die Braden-Skala für die Einschätzung eines Dekubitusrisikos oder auch der MMST abgekürzte Mini-Mental-Status-Test. Pflegeassessments werden zu Beginn der Pflege, bei Veränderungen des Gesundheitszustandes und je nach Bedürfnissen und Richtlinien in regelmäßigen Abständen durchgeführt. So kann kontinuierlich eine bedarfsgerecht angepasste Pflegeplanung erfolgen.
Durchgeführt werden dürfen Pflegeassessments nur von Fachkräften aus der Gesundheits- und Krankenpflege, die ausreichend Kenntnisse in den pflegewissenschaftlichen Methoden vorweisen können.
Bei der 24 Stunden Betreuung der SHD Seniorenhilfe Dortmund führen Team und Betreuungskräfte zwar kein Pflegeassessment durch, aber sowohl die Vorbereitung als auch die Betreuung selbst ähneln diesem Konzept. Bei der SHD finden vor der Betreuung detaillierte Beratungsgespräche und Analysen statt, um den Versorgungsbedarf optimal einschätzen und optimal passende Betreuungskräfte auswählen zu können. In der 24 Stunden Betreuung achten die Betreuungskräfte stets auf den Gesundheitszustand und machen darauf aufmerksam, wenn Veränderungen eintreten, die eine Anpassung erfordern.
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